Rezeptfreie Medikamente: Viele ignorieren die Dosierempfehlung
PZ/NK
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19.10.2021
Wie gehen die Deutschen mit rezeptfreien Arzneimitteln um? Offenbar eher nachlässig, wie eine Umfrage unter Erwachsenen im Auftrag von Glaxo-Smith-Kline zeigt. Der Blick in die Packungsbeilage oder auf das Verfallsdatum ist offenbar nicht für alle selbstverständlich.
Der Umfrage zufolge benutzt etwa jeder achte Deutsche (12,3 Prozent) täglich rezeptfrei erhältliche Arzneimittel. Doch nur 60,3 Prozent halten sich dabei an die exakte Dosierung laut Packungsbeilage. 27,2 Prozent beachten nur „manchmal“ die Angaben, 9,9 Prozent halten sich „kaum“ an die Empfehlung und 2 Prozent ignorieren sie komplett. Vor allem bei ihnen bereits bekannten Medikamenten vertrauen viele Deutsche (47,8 Prozent) eher ihrer eigenen Erfahrung, als dass sie noch einmal in den Beipackzettel schauen oder einen Arzt oder Apotheker fragen. Bei der ersten Anwendung schauen 51 Prozent zuerst in die Packungsbeilage, während 44,2 Prozent in der Apotheke und 36,1 Prozent beim Arzt nachfragen.
„An die Vorgaben aus dem Beipackzettel sollte man sich unbedingt halten“, mahnt Professor Dr. Justus Benrath, Leiter der Schmerz-Ambulanz am Universitätsklinikum Mannheim, in einer Pressemitteilung von GSK. Aus den Studien der Hersteller ergebe sich ein Dosierungsbereich, in dem das Medikament sicher und wirksam ist. Daher solle die maximale Tagesdosis niemals ohne Rücksprache mit dem Arzt überschritten werden, das gilt auch für rezeptfreie Medikamente. „Die maximale Tagesdosis eines OTC-Medikaments sollte auf gar keinen Fall ohne Rücksprache mit einem Arzt oder einer Ärztin überschritten werden.“
Nicht immer Beachtung findet auch das Haltbarkeitsdatum, dabei sind die älteren gewissenhafter als die jüngeren Patienten. So überprüfen 80,4 Prozent der über 55-Jährigen, 75,4 Prozent der 35- bis 54-Jährigen und 70,2 Prozent der 18- bis 34-Jährigen vor der Anwendung rezeptfreier Tabletten das Haltbarkeitsdatum.