JPL
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07.07.2011
Zecken können mit dem Erreger einer besonderen Hirnhautentzündung befallen sein, und/oder mit dem Erreger der Borreliose. Zur Vermeidung der sogenannten Frühsommer-Hirnhautentzündung durch Zecken kann man sich impfen lassen. Gegen die Borreliose nicht. Sie wird bei etwa zwei bis vier Prozent aller Zeckenbisse übertragen. Bemerkt und entfernt man die Zecke gleich nach einem Spaziergang, so ist das Risiko einer Infektion gering, informiert die Deutsche Rheuma-Liga in ihrem Merkblatt zum Krankheitsbild. Verdacht auf einen Borrelieninfekt besteht insbesondere, wenn sich an der Einstichstelle eine kreisförmige Rötung zeigt. Aber auch ohne diese "Wanderröte" kann es noch Monate später zu Komplikationen kommen.
Borreliose ist eine komplexe Erkrankung, die neben den Gelenken auch die Haut, das Nervensystem und das Herz-Kreislaufsystem betreffen kann. Diagnose und Behandlung sind oftmals wegen untypischer Verläufe oder notwendiger Abgrenzung zu bereits vorhandenen Gelenkbeschwerden schwierig.
"Hinsichtlich einer rationalen Diagnostik und Therapie der Borreliose gibt es wissenschaftlich fundierte Empfehlungen, welche Laboruntersuchungen in welchem Stadium der Erkrankung sinnvoll sind", erläutert Prof. Peter Herzer, Rheumatologe und Borreliose-Experte aus München. Skepsis sei angebracht bei Labortests, die von den Krankenkassen nicht bezahlt würden.
Da die Borreliose eine bakterielle Erkrankung ist, werden zur Therapie Antibiotika eingesetzt. Die Wahl des Antibiotikums und die Dauer der Behandlung hängen vom Stadium und von der Schwere der Erkrankung ab. Unter einer solchen individuell abgestimmten Therapie sind die Heilungsaussichten jedoch sehr gut. Die Antibiotika sind verschreibungspflichtig. Zu allen Fragen von Wirkung und Nebenwirkung informieren auch die Apotheken.