Baby & FamilieGesundheit

RSV-Impfung in der Schwangerschaft schützt Neugeborene

ZOU  |  12.04.2023

In einer internationalen Studie wurde der erste Impfstoffkandidat gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) erfolgreich getestet: Nach einer Impfung der werdenden Mütter in der 24. bis 36. Schwangerschaftswoche waren bis zu 81 Prozent der Neugeborenen im ersten halben Jahr vor einem schweren Krankheitsverlauf geschützt.

Schwangere, erhält eine Impfung.
Eine Impfung in der Schwangerschaft gegen das RS-Virus schützt Neugeborene, die besonders gefährdet sind, vor einem schweren Verlauf.
© Prostock-Studio/iStockphoto

In einer umfangreichen Impfstudie, die in 18 Ländern durchgeführt wurde, erhielten 3.682 Frauen im zweiten oder dritten Schwangerschaftsdrittel die RSV-Impfung. Im Vergleich zu einer Placebo-Gruppe wurde bei mehr als 80 Prozent der Kinder durch die Impfung ein schwerer Verlauf einer RSV-Erkrankung in den ersten drei Lebensmonaten verhindert; mehr als zwei Drittel der Kinder waren auch noch im Alter von sechs Monaten geschützt. Dabei wurde die Impfung von den werdenden Müttern gut vertragen. Eine Infektion mit dem RS-Virus ist vor allem für Früh- und Neugeborene gefährlich. In manchen Fällen kommt es zu starken Atemproblemen, die eine Behandlung im Krankenhaus notwendig machen.

30 Prozent der Teilnehmerinnen stammten aus Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen, darunter 200 Teilnehmerinnen aus Gambia. Prof. Dr. Beate Kampmann, Leiterin des Instituts für Internationale Gesundheit der Charité und Einstein-Professorin für Global Health ist seit über einem Jahrzehnt in dem Land aktiv. Sie erklärte: „Es ist wichtig, Impfstudien in den Ländern durchzuführen, in denen die Impfstoffe später auch genutzt werden sollen. Gerade in sozio-ökonomisch benachteiligten Ländern leiden die Menschen aufgrund schlechter Hygienebedingungen häufig an chronischen Darmentzündungen. Das kann […] zu einer geringeren Effektivität der Impfung führen. Und es gibt Co-Erkrankungen wie Malaria oder HIV, die den Antikörper-Transport über die Plazenta beeinträchtigen. All das beeinflusst, wie gut ein Impfstoff letztlich wirkt.“ Sie hofft, dass der Impfstoff bald eingesetzt werden und vielen Kindern das Leben retten kann.

Mehr als die Hälfte aller Kinder infiziert sich im ersten Lebensjahr mit RSV – bis zum zweiten Geburtstag sogar fast jedes Kind. Nach einem anfänglichen leichten Schnupfen können die Viren auf die unteren Atemwege übergreifen und akute Atembeschwerden verursachen. Besonders in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen sterben Kinder an dieser Erkrankung – im Jahr 2019 waren es etwa 100.000 Kinder.

Quelle: DOI 10.1056/NEJMoa2216480

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