Forscher der Universität Helsinki in Finnland konnten anhand einer Analyse von drei Studien zeigen, dass Erkältungspatienten durch Zink schneller gesund werden − vorausgesetzt die Einnahme von Zinkacetat-Lutschtabletten erfolgte nach Beginn der ersten Erkältungssymptome. Etwa 70 Prozent der Studienteilnehmer waren am fünften Tag wieder be schwerde frei. Die Dosis an Zinkacetat – ein Zinksalz − lag in den Studien zwischen 80 und 92 Milligramm pro Tag. Die Studienautoren raten jedoch, so hohe Dosen Zink nur während einer Erkältung einzunehmen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)
empfiehlt für die Zinkaufnahme eine Tagesmenge bei erwachsenen Männern
von zehn Milligramm, für Frauen von sieben Milligramm. Die Werte für Kinder
und Säuglinge liegen – abhängig vom Alter – zwischen einem und sieben
Milligramm.
Eine dauerhaft überhöhte Zinkzufuhr kann unter anderem zu Kupfermangel
führen und damit die Blutbildung stören. Um seinen täglichen Zinkbedarf zu decken, reicht es in vielen Fällen schon aus, die Ernährung umzustellen. Fleisch gilt als Hauptzinkquelle. Aber auch andere Lebensmittel enthalten viel davon: So liefern 100 Gramm Haferflocken 4 Milligramm Zink, Sonnenblumen kerne 5,2 Milligramm und Roggenvollkornprodukte 3,9 Milligramm.
Das in pflanzlichen Lebensmitteln enthaltene Zink wird allerdings wegen pflanzlicher Ballaststoffe wie beispiels weise Phytinsäure weniger gut aufgenommen. Zinkmangel ist nicht nur Folge falscher Essgewohnheiten. Auch wer an Lebererkrankungen oder chronischen Krankheiten wie Morbus Crohn
leidet, nimmt mitunter dauerhaft zu wenig Zink auf. Langfristig kann sich
das durch Wachstumsverzögerungen, verminderte Abwehrfunktionen, Haarausfall, brüchige Nägel oder Konzentrationsstörungen bemerkbar machen. Hier sollte man mit dem Arzt absprechen, inwieweit Zinkpräparate sinnvoll
sein können.
Pharmazeutin Saba Jasmin Garst