11.09.2017
Wie satt wir uns fühlen, hängt offenbar nicht nur damit zusammen, wie viel wir essen, sondern auch damit, wie viel wir glauben, gegessen zu haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine britische Studie, in der sich Studienteilnehmer unterschiedlich satt fühlten, obwohl sie exakt das Gleiche gefrühstückt hatten.
Das Frühstück, das alle 26 Testpersonen zu essen bekamen, war ein Omelett, das aus drei Eiern bestand. Nahmen Studienteilnehmer an, sie hätten ein aus zwei Eiern bestehendes Omelett gegessen, fühlten sie sich zwei Stunden später hungriger als Teilnehmer, die glaubten, ihr Omelett habe aus vier Eiern bestanden, so das Ergebnis der Studie. Mittags aßen sie zudem mehr von einem Nudelgericht und nahmen im Großen und Ganzen über den Tag gesehen mehr Kalorien zu sich, wie Studienleiter Steven Brown von der Sheffield Hallam University auf einer Psychologen-Tagung in Cardiff, Großbritannien, berichtete. Demnach kann offenbar allein die Erwartung einer Person das spätere Gefühl von Hunger und Sättigung beeinflussen. Ein ähnlicher Effekt hatte sich auch schon in früheren Studien gezeigt, zum Beispiel bei Flüssigkeiten wie Getränken oder bei halbfesten Nahrungsmitteln wie Smoothies oder Suppen.
Die Wissenschaftler hatten darüber hinaus Blutproben von den Teilnehmern analysiert und einen genaueren Blick auf das Hungerhormon Ghrelin geworfen. Hier stellt sich heraus, dass das unterschiedlich starke Hungergefühl und Unterschiede beim späteren Verzehr von Kalorien keine körperliche Reaktion auf das Verzehrte ist. Um zu erforschen, welche Rolle die Erwartungshaltung gegenüber einem Gericht für spätere Hungergefühle und die Kalorienaufnahme spiele, könnte demnach die Erinnerung an die Nahrungsaufnahme ein geeigneteres Ziel sein als körperliche Veränderungen, so die Forscher.
HH