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24.05.2024
Die Schale der Jaboticaba-Beere (auch Baumstammkirsche genannt, Plinia jaboticaba) wird normalerweise nicht mit gegessen. Doch sie enthält wertvolle Inhaltsstoffe, die bei Entzündungen, erhöhtem Blutzucker, Fettleibigkeit und metabolischem Syndrom helfen könnten.
Von 49 Patienten mit metabolischem Syndrom und starkem Übergewicht (Adipositas) erhielt eine Hälfte täglich 15 Gramm pulverisierte Schalen von Jaboticaba-Früchten, die andere Hälfte ein Placebo. Bei denjenigen, die das Jaboticaba-Pulver erhielten, ging innerhalb von fünf Wochen ein Entzündungsmarker zurück und ihr Blutzuckeranstieg fiel nach Mahlzeiten geringer aus. Dies berichten Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Nutrition Research“.
Bluthochdruck, erhöhter Blutzucker, zu viel Bauchfett und/oder Fettstoffwechselstörungen sind Kennzeichen eines metabolischen Syndroms. Adipositas ist zudem mit einem vermehrten Auftreten von Entzündungsmarkern verbunden, die zu einer Unempfindlichkeit für Insulin beitragen. „Das Pulver aus Jaboticaba-Schalen reduziert den Interleukin-6-Spiegel, der eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung einer Insulinresistenz spielt und zur Entzündung des Fettgewebes beiträgt“, erklärte Prof. Mário Roberto Maróstica von der Universität Sao Paulo.
Die Forschungsgruppe erläutert die Wirkung auf den Zuckerstoffwechsel: Die tiefviolette Farbe der Früchte stammt von Anthocyanen. Diese verbessern den Zuckerstoffwechsel durch eine Stimulierung bestimmter Darmzellen: Wenn die Anthocyane den Darm erreichen, setzten die Zellen ein Peptid frei (GLP-1, Glucagon-ähnliches Peptid-1), das wiederum die Ausschüttung von Insulin durch die Bauchspeicheldrüse fördert. Das Insulin verbessert dann die Aufnahme von Glukose in Körperzellen.
„Jaboticaba kann keine Wunder bewirken, aber es ist eine hervorragende Möglichkeit, den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. Natürlich muss es in Verbindung mit anderen Maßnahmen wie einer gesunden Ernährung und Bewegung eingesetzt werden“, sagte Maróstica.
Quelle: DOI 10.1016/j.nutres.2024.02.008