24.01.2017
Einer von fünf Jugendlichen wacht regelmäßig in der Nacht auf, um in sozialen Medien nach Textnachrichten zu schauen oder welche zu verschicken. Diese nächtliche Aktivität wirkt sich offenbar negativ auf das Wohlbefinden der Teenager aus, wie britische Forscher in einer aktuellen Studie zeigen.
In einer Befragung gaben 20 Prozent der Teenager an, „fast immer“ nachts aufzuwachen und Einträge in sozialen Medien zu checken, wobei Mädchen in der Nacht häufiger auf ihr Smartphone schauten als Jungen. Teenager, die fast jede Nacht aufwachten und soziale Medien nutzten, fühlten sich dreimal so häufig in der Schule durchgehend müde wie Gleichaltrige, die niemals nachts ihre Accounts überprüften. Das berichten Professor Sally Power und Kollegen vom Cardiff Wales Institute for Social & Economic Research in Großbritannien im Fachblatt Journal of Youth Studies. Ein ähnliches Verhältnis fanden die Forscher für Jugendliche, die morgens zu unregelmäßigen Zeiten aufwachten im Vergleich zu jenen, die immer zur gleichen Zeit aufstanden. Mehr noch: Schüler, die sagten, sie seien in der Schule immer müde, waren im Durchschnitt auch weniger glücklich als andere junge Menschen.
Die Studie deute darauf hin, dass sich nächtliche Aktivitäten in sozialen Netzwerken auf das Wohlbefinden von Jugendlichen auswirken könnten, so die Wissenschaftler. Die Studienergebnisse unterstützen damit die wachsende Sorge über die Auswirkung, die die nächtliche Nutzung sozialer Medien auf Jugendliche haben könne. Da es jedoch eine Vielzahl von Erklärungsmöglichkeiten für die Müdigkeit von Schülern gebe, seien weitere größere Studien nötig, um belastbare Schlussfolgerungen über die Auswirkungen von sozialen Ursachen und Konsequenzen von Schlafentzug ziehen zu können, so die Wissenschaftler.
HH