19.06.2017
Reiten sowie eine Therapie, die Rhythmus und Musik vereint, können die Genesung von Schlaganfallpatienten selbst Jahre nach dem einschneidenden Ereignis fördern. Dies ist das Ergebnis einer mit schwedischen Patienten durchgeführten Studie.
Wie die Forscher im Fachblatt Stroke berichten, verbesserte sich der Zustand bei mehr als der Hälfte der Studienteilnehmer, die einer Reitgruppe zugeteilt worden waren. In der Gruppe mit Rhythmus- und Musik-Therapie galt dies für 38 Prozent, in der Kontrollgruppe mit herkömmlicher Therapie nur für 17 Prozent. Die dreidimensionale Bewegung des Pferderückens führe zu einem sensorischen Gefühl, das dem normalen menschlichen Gang stark ähnle. Dies könne für Überlebende eines Schlaganfalls vorteilhaft sein, so die Wissenschaftler. Positiv wirkte sich auch die Rhythmus- und Musik-Therapie aus, bei der die Teilnehmer rhythmische und geistig anspruchsvolle Bewegungen mit Händen und Füßen ausführten. Durch die Aktivität verbesserten sich bei den Teilnehmern Gleichgewicht, Greifkraft und Arbeitsgedächtnis, berichten Studienautor Michael Nilsson, Professor an der University of Newcastle in Australien sowie der Universität Göteborg in Schweden.
An der Studie hatten 123 Patienten teilgenommen, deren Schlaganfall zehn Monate bis fünf Jahre zurücklag. Die jeweilige Therapie erfolgte zweimal wöchentlich über zwölf Wochen. Mit motivierenden und ganzheitlichen Therapien könnten selbst einige Jahre nach einem Schlaganfall noch deutliche Verbesserungen im Hinblick auf Gehirnaktivität und Genesung erreicht werden, so Nilsson. Limitierend sei bei der vorliegenden Studie die relativ geringe Zahl an Studienteilnehmern, und dass Teilnehmer mit schweren Beeinträchtigungen durch den Schlaganfall nicht einbezogen werden konnten. In weiteren Arbeiten wollen die Forscher nun zum einen die in der Studie gewonnen Daten weiter auswerten sowie neue Studien mit mehr Patienten durchführen.
HH