Dr. Karen Zoufal
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28.10.2021
Eine Studie der Charité – Universitätsmedizin Berlin zeigt: Die Stroke-Einsatz-Mobile, die seit über zehn Jahren in der Hauptstadt zum Einsatz kommen, haben viele Schlaganfall-Patienten das Leben gerettet und vor bleibenden Behinderungen bewahrt. Der Analyse zufolge wiegt der Nutzen die Kosten auf. Es erscheint deshalb sinnvoll, diese Fahrzeuge überall in die Regelversorgung aufzunehmen.
Bei einem Schlaganfall zählt jede Sekunde: Ohne Behandlung sterben bei Betroffenen pro Minute knapp zwei Millionen Nervenzellen. Durch spezielle Rettungsfahrzeuge, sogenannte Stroke-Einsatz-Mobile (STEMO), ist es möglich, die Patienten schon direkt am Einsatzort zu behandeln. An Bord der STEMO-Fahrzeuge befinden sich ein Neurologe und speziell geschultes Rettungspersonal sowie eine besondere Ausstattung wie ein Computertomographen und ein Mini-Labor. Auf diese Weise erhalten Schlaganfall-Patienten im Vergleich zu einem konventionellen Rettungsfahrzeug durchschnittlich 20 bis 25 Minuten eher eine wichtige Therapie zur Beseitigung der Durchblutungsstörungen im Gehirn. Das ist ein wichtiger Vorteil, der nicht nur Leben rettet, sondern auch dazu beiträgt, dass Betroffene seltener bleibende Schäden davontragen.
Dass der Betrieb der Fahrzeuge zudem wirtschaftlich ist, zeigt eine Gegenüberstellung der Kosten: Pro gewonnenem Lebensjahr bei voll erhaltener Lebensqualität liegen sie bei 41.000 Euro. Prof. Dr. Reinhard Busse, der das Fachgebiet Management im Gesundheitswesen an der Technischen Universität Berlin leitet, erläuterte: „Das liegt im Bereich der in unseren Gesellschaften akzeptierten Spanne für einen gesundheitlichen Zugewinn.“ Die Charité-Mediziner sprechen sich daher dafür aus, dass die STEMO-Fahrzeuge dauerhaft für eine bestmögliche Schlaganfallversorgung erhalten bleiben.