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31.05.2023
Einige der Strategien, mit denen Eltern versuchen, ihre Kinder zum Essen zu motivieren, machen sie möglicherweise unbeabsichtigt zu noch schlechteren Essern: Sie hindern die Kinder, ihrem Appetit zu folgen und gesunde Essgewohnheiten zu entwickeln, schreiben Forschende in dem Fachblatt „Appetite“.
Eltern von Kindern, die schlecht essen, setzen häufig Überredungskünste oder Druck ein, um sie zum Essen zu animieren. Diese Strategien sind für die Entwicklung gesunder Essgewohnheiten aber wenig effektiv. Stattdessen sollte man die Kinder in die Zubereitung einbeziehen, meint Dr. Alissa Burnett von der Deakin University in Geelong in Australien: „Einige Strategien, die Eltern instinktiv anwenden, sind zwar gut gemeint, helfen ihren Kindern aber nicht, ein gesundes Essverhalten zu entwickeln.“
In einer Befragung von mehr als 1.500 Müttern mit Kindern im Alter zwischen 2 und 5 Jahren stellten sich folgende Strategien als kontraproduktiv heraus:
- „Ich sage meinem Kind, dass es nur fünf Happen der Mahlzeit essen muss.“
- „Ich sage ihm, dass dies das Abendessen ist; wenn es nicht isst, geht es hungrig zu Bett.“
- „Wenn es zu Abend isst, kann es einen Nachtisch essen oder einer Aktivität nachgehen, die ihm gefällt.“
Eltern, deren Kinder besser aßen, verwendeten dagegen eher folgende Strategien:
- „Ich beziehe mein Kind in den Lebensmitteleinkauf und die Zubereitung von Mahlzeiten ein.“
- „Ich zwinge es nicht zum Essen, wenn es nicht will. Ich lasse es entscheiden, wie viel und wie oft es essen möchte.“
- „Ich biete immer einige Optionen an, von denen ich weiß, dass sie ihm schmecken werden, kombiniert mit anderen Dingen.“
Eltern wählerischer Kinder neigten eher dazu, Mahlzeiten aufzuteilen, z. B. Nudeln und Soße getrennt zu servieren, oder Gemüse darin zu verstecken. Burnett hält das nicht für hilfreich: „Das Präsentieren von Lebensmitteln in ungewöhnlichen Formen oder das Verstecken bestimmter Zutaten kann die Nahrungsaufnahme kurzfristig verbessern, lehrt Kinder jedoch nicht, auf lange Sicht eine Vielzahl von Lebensmitteln zu akzeptieren.“
Quelle: DOI 10.1016/j.appet.2023.106581