05.02.2019 10:14 Uhr
Winterkälte setzt dem Herzen zu. Die Minustemperaturen verengen die Gefäße, und das Herz muss das Blut gegen einen erhöhten Widerstand pumpen. „Sind die Gefäße schon vorgeschädigt, kann das zu einer Durchblutungsstörung führen“, erklärt Professor Dr. med. Detlef Moka, Vorsitzender des Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner e.V. (BDN). Ein daraus resultierender Sauerstoffmangel äußert sich mit plötzlicher Atemnot, Brennen, Schmerzen oder Druckgefühl im Brustkorb.
Ob tatsächlich Grund zur Sorge besteht, klärt eine sogenannte Myokardszintigrafie. Die Untersuchung kann ambulant erfolgen und macht sichtbar, ob und wie stark die Nährstoffversorgung des Herzmuskels eingeschränkt ist. Dazu erhält der Patient ein schwach radioaktiv markiertes Medikament in die Vene gespritzt, das sich vorübergehend im Herzmuskel anreichert und die Sauerstoffsättigung widerspiegelt. „So können wir das Ausmaß der Durchblutungsstörung bestimmen“, erläutert Moka. Zeigen sich dabei keine Auffälligkeiten, sei die Gefahr eines Infarktes selbst bei Patienten mit verengten Herzkranzgefäßen mit fast 99-prozentiger Sicherheit ausgeschlossen.
Etwa eine Million Menschen leiden in Deutschland an verengten Herzkranzgefäßen, der sogenannten koronaren Herzkrankheit (KHK). Wer bereits weiß, dass er an verengten Herzkranzgefäßen leidet, sollte körperliche Anstrengungen bei Kälteeinbrüchen vermeiden. „Sport nur in Innenräumen treiben und das Schneeschippen anderen überlassen“, rät Moka.
NK