10.07.2017
Die Wissenschaftler zeigten den Studienteilnehmern weibliche und männliche Gesichter. Der eindeutige Trend: Stand das Antlitz auf dem Kopf oder zeigte es sich von der Seite, fanden sie es am attraktivsten. Und der Effekt war umso größer, je weniger schön sie das aufrechte Portrait fanden. Dies berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Acta Psychologica.
Ihre Ergebnisse helfen mit, zu verstehen, wie das Gehirn die Schönheit von Gesichtern bewertet. Als Grundlage dienen dazu offenbar interne Prototypen schöner Gesichter. „Menschen haben subjektive Vorstellungen davon, was die Schönheit eines Gesichtes ausmacht“, erklärt der Psychologe Helmut Leder. „Diese internen Prototypen werden bei der Bewertung von Gesichtern aktiv und als Vergleichsschablone herangezogen." Für jedes Element, das von diesen Schablonen abweiche, verringere sich die Einschätzung der Schönheit des jeweiligen Gesichtes.
Stehen Dinge jedoch auf dem Kopf, wird dadurch die Wahrnehmung erheblich gestört. Werde zum Beispiel das Bild einer Person umgedreht, falle es wesentlich schwerer, die Person wiederzuerkennen oder ihren Gesichtsausdruck einzuschätzen, so die Forscher. Dass besonders weniger attraktive Gesichter von der Drehung profitieren, deutet den Forschern zufolge darauf hin, dass Attraktivität von Gesichtern weniger auf der Anwesenheit von attraktiven Zügen basiere. Vielmehr lenkt die ungewohnte Verdrehung der Darstellung das Gehirn ab. Ihm fallen die als unattraktiv empfundenen Eigenschaften eines Gesichtes nicht mehr so auf.
HH