05.01.2018
Treffen Menschen auf Bilder oder andere Signale, die sie mit bestimmten Snacks assoziieren, neigen sie dazu, sich für genau diese Produkte zu entscheiden. Und das tun sie, selbst wenn sie vorher gar kein Verlangen danach hatten und selbst wenn sie wissen, dass diese ungesund sind. Es sind demnach die erlernten Verknüpfungen zwischen Nahrungsmitteln und den daran erinnernden Signalen, die Gedanken auf einen leckeren Snack lenken. So kann allein der Anblick oder Geruch eines Lebensmittels oder Werbung dafür die Gelüste wecken und ungesunde Entscheidungen fördern. Zu diesem Ergebnis, das im Fachblatt Appetite veröffentlicht wurde, kamen Forscher von der Universität Amsterdam.
Wie das funktioniert, erläutern sie an einem Beispiel: Beim Verzehr eines Cheeseburgers sei oft auch ein großes M-Logo in sichtbarer Nähe. Dadurch entstehe eine starke Verbindung zwischen dem Bild, in diesem Fall dem Logo, und der befriedigenden Erfahrung, einen Cheeseburger zu essen. Allein der Anblick des Logos könne irgendwann die Lust auf einen Burger schüren und das erlernte Verhalten, ein Fast-Food-Restaurant aufzusuchen, auslösen.
Gesundheitswarnungen, die eine gesunde Nahrungswahl fördern sollen, scheinen demnach nur in einer Umgebung effektiv zu sein, in der es keine Essens-Anreize gibt, so das Fazit der Forscher. Wolle man Menschen dazu bringen, sich gesünder zu ernähren, müsse die Menge der Anreize, die mit ungesunden Nahrungsmitteln verknüpft seien, verringert werden – zum Beispiel entsprechende Werbung. Andererseits könne man sich den Effekt auch zunutze machen, indem man gesunde Lebensmittel stärker bewerbe, so Studienautor Aukje Verhoeven. Zudem könne es helfen, gesunde Lebensmittel in Kantinen so zu platzieren, dass sie eher ins Auge fallen, oder Schokoriegel an der Supermarktkasse durch Äpfel zu ersetzen.
HH