27.08.2019
Nachkommen von Mäusen mit einer Tendenz zur Alzheimer-Krankheit zeigten in Gedächtnis- und Lernfähigkeitstests bessere Fähigkeiten, wenn die Mütter während der Trächtigkeit fettreiches Futter erhalten hatten. Dies führten die Forscher auf Verbesserungen der Synapsenfunktion zurück. Synapsen sind Verbindungen von Nervenzellen, die Informationen weiterleiten – ein wichtiger Vorgang beim Lernen und bei der Gedächtnisbildung.
Zudem sammelte sich im Vergleich zu Nachkommen von Müttern, die eine Standard-Ernährung erhalten hatten, weniger Beta-Amyloid in den Nervenzellen an. Dabei handelt es sich um ein Eiweiß, das bei Alzheimer zu einer Funktionsstörung der Nervenzellen und schließlich zu signifikanten Störungen von Gedächtnis und Lernen führt. Die Wissenschaftler wiesen nach, dass durch die fettreiche Ernährung drei Gene, die an der Entstehung von Alzheimer beteiligt sind, schon in den frühen Entwicklungsstadien der Nachkommen effektiv ausgeschaltet waren.
Da es sich um eine Studie mit Mäusen gehandelt hat, lassen sich aus den Ergebnissen noch keine direkten Empfehlungen für schwangere Frauen ableiten. Trotzdem glaubt Studienautor Prof. Dr. Domenico Praticò: „Unsere Arbeit zeigt, dass die Prävention der Alzheimer-Krankheit sehr früh im Leben beginnen muss, um wirksam zu sein, und zwar während der Schwangerschaft. Die Ernährung in diesem Lebensstadium kann entscheidende, aber unterschätzte langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit des Gehirns haben.“
ZOU