12.08.2013
Bei Frauen mit Rheuma kann eine Schwangerschaft problematischer verlaufen als bei gesunden Frauen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) hin. Frauen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen müssten auf Kinder dennoch nicht verzichten. Eine Schwangerschaft sollte dann aber gut geplant sein.
Als geeigneten Zeitpunkt empfiehlt die Fachgesellschaft eine Phase, in der die Erkrankung stabil ist. Daneben müssten Rheumatikerinnen vor der Schwangerschaft bestimmte Medikamente wegen des Risikos kindlicher Fehlbildungen unbedingt absetzen, etwa Methotrexat. Eine andere Wirkstoffgruppe, die Corticoide, dürfen in der Schwangerschaft zwar eingesetzt werden, bei dauerhaft hohen Dosierungen können jedoch negative Effekte für die Mutter beziehungsweise den Schwangerschaftsverlauf eintreten, so die DGRh. Der Rheumatologin Dr. Rebecca Fischer-Betz vom Universitätsklinikum Düsseldorf zufolge liegen mittlerweile auch erste Daten zum Einsatz von Biologika bei Kinderwunsch vor. Aufgabe des Rheumatologen sei es, Nutzen und Risiken dieser Arzneimittel abzuwägen und gegebenenfalls auf ein anderes Mittel umzustellen. "Je besser Frauen mit Rheuma medikamentös eingestellt sind, desto weniger Erkrankungsschübe und Komplikationen erleben sie in der Schwangerschaft", Fischer-Betz.
Während der Schwangerschaft kann laut DGRh vorübergehend sogar der Fall eintreten, dass eine Patientin weniger Medikamente benötigt. Denn im Fall der rheumatoiden Arthritis verbessere sich der Krankheitsverlauf in der Schwangerschaft bei etwa 60 Prozent der Patientinnen. Allerdings trete bei 90 Prozent der Betroffenen nach der Geburt wieder eine Verschlechterung ein.
PZ/SS