28.09.2016
Schwangerschaftsfreuden hin oder her: Morgenübelkeit ist einfach nichts Schönes. Forscher aus den USA haben jedoch jetzt herausgefunden, dass die Übelkeit, unter der viele Schwangere zu leiden haben, auch eine positive Seite haben könnte: ein geringeres Risiko für Fehlgeburten.
Im Rahmen ihrer Studie hatten die Wissenschaftler Informationen von fast 800 Frauen aus den ersten Schwangerschaftswochen, direkt nach der Empfängnis, ausgewertet. Wie sie im Fachblatt JAMA Internal Medicine berichten, bestand ein Zusammenhang zwischen Übelkeit und Erbrechen und einem geringeren Fehlgeburtsrisiko. So war mehr als die Hälfte der Schwangeren innerhalb der ersten acht Schwangerschaftswochen von Morgenübelkeit heimgesucht worden, bei etwas mehr als einem Viertel der Frauen wurde die Übelkeit von Erbrechen begleitet. Die Gefahr einer Fehlgeburt lag bei diesen Frauen um 50 bis 75 Prozent niedriger als bei Frauen, deren Schwangerschaft weder von Übelkeit noch von Übelkeit und Erbrechen begleitet worden war, berichten die Forscher.
Das Besondere an ihrer Studie sei, dass detaillierte Informationen zur Morgenübelkeit schon in einem sehr frühen Stadium der Schwangerschaft erfasst werden konnten. Die Frauen, die schon ein oder zwei Fehlgeburten hinter sich hatten, hatten an einer Studie zur Wirkung von Acetylsalicylsäure auf Schwangerschaft und Geburt teilgenommen und dafür von der zweiten bis zur achten Schwangerschaftswoche ein Tagebuch zu Übelkeit und Erbrechen geführt. Im Anschluss füllten sie bis zur 36. Schwangerschaftswoche einen Fragebogen dazu aus.
„Die Ansicht, dass Übelkeit auf eine gesunde Schwangerschaft hindeutet, ist weit verbreitet“, sagt Erstautorin Stefanie Hinkle von den National Institutes of Health. Bisher habe es jedoch nicht viele aussagekräftige Beweise dafür gegeben. Die Gründe für die häufig mit der Schwangerschaft einhergehende Übelkeit seien noch unbekannt, es existiere jedoch die Idee, dass sie das Ungeborene möglicherweise vor Giftstoffen und krankheitserregenden Organismen in Nahrungsmitteln und Getränken schützen könne.
HH