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14.06.2022
„Patientinnen sollten während ihrer Schwangerschaft jedes Arzneimittel hinsichtlich der Sicherheit in der Schwangerschaft hinterfragen, dazu gehören auch Empfehlungen von wohlmeinenden Bekannten und das nach bisheriger Erfahrung bewährte Mittel zur Symptomlinderung“, schreibt die ApothekerkammerNiedersachsen in einer aktuellen Mitteilung. Das bedeute aber nicht, dass werdende Mütter Krankheitssymptome wie Schnupfen, Übelkeit oder Kopfschmerzen einfach hinnehmen müssen. Zur Symptomlinderung müssen nur die für Schwangere geeigneten Medikamente gewählt werden. Welche das sind, wissen die Apothekerinnen und Apotheker vor Ort.
Die Fachleute prüfen dann, ob auch alle anderen Möglichkeiten vorab ausgeschöpft oder zumindest begleitend in der Therapie genutzt werden. „Es reicht nicht aus, nur den Beipackzettel des Arzneimittels zu lesen. Dieser erlaubt keine zuverlässige Abschätzung des Arzneimittelrisikos“, so die ApothekerkammerNiedersachsen. Apotheker kennen zudem auch die Grenzen der Selbstmedikation und wissen, wann für die werdende Mutter ein Arztbesuch unabdingbar ist.
Geeignete Medikamente während der Schwangerschaft
Bei einer Verstopfung empfiehlt sich beispielsweise zunächst eine Einnahme von Quell- und Füllstoffen mit ausreichend Flüssigkeit wie zum Beispiel Flohsamenschalen oder von osmotisch wirkenden Abführmitteln wie Macrogol-Pulver oder Lactulosesirup, die Wasser im Darm zurückhalten und den Stuhl erweichen. Diese Arzneimittel sind wenig risikoreich für die Mutter und Baby. und das ungeborene Leben. Leidet die Schwangere unter Sodbrennen, berät die Apotheke vor Ort hinsichtlich einer geeigneten Ernährung und empfehlen Arzneimittel zur Linderung der Beschwerden.
Auch Schmerzmittel dürfen in der Schwangerschaft eingenommen werden. Diese sind aber abhängig von dem Schwangerschaftsmonat auszuwählen. Bei Kopfschmerzen kann auch Pfefferminzöl auf den Schläfen angewendet werden. Magnesium hilft bei schmerzenden Beinen und Krämpfen.
Häufig werden pflanzliche Medikamente sowie Nahrungsergänzungsmittel als harmlos und deshalb als in der Schwangerschaft geeignet eingestuft. Das stimmt aber nicht immer und ist für Schwangere schwer zu erkennen, da es teils keine Packungsbeilage dazu gibt. Pflanzliche Zubereitungen enthalten zudem häufig Alkohol. Dieser sollte während der gesamten Schwangerschaft gemieden werden.