05.04.2018
Über die Hälfte der Befragten, die ihrem Ehepartner schon einmal untreu gewesen waren, gaben zu, dass sie ihre Affäre sehr gut kannten und es sich dabei etwa um einen engen Freund handelte. Bei etwa einem Drittel der Affären hatten die Fremdgeher Sex mit etwas weniger eng befreundeten Personen wie Nachbarn, Kollegen oder langjährigen Bekannten. Die restlichen Seitensprünge passierten mit flüchtigen Bekanntschaften. Dies berichten Lindsay Labrecque und Mark Whisman von der University of Colorado at Boulder im Fachblatt Journal of Family Psychology.
Zudem kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass Männer häufiger fremdgehen als Frauen. So berichteten 21 Prozent der Männer und 13 Prozent der Frauen, im Laufe ihres Lebens schon einmal untreu gewesen zu sein. Ein weitere Geschlechterunterschied: Unter denjenigen, die im vergangenen Jahr fremdgegangen waren, hatten deutlich mehr Männer für Sex bezahlt (12 Prozent) als Frauen (1 Prozent). Insgesamt lag der Anteil an Verheirateten, die schon einmal Sex außerhalb der Ehe gehabt hatten, Jahr 2016 bei 16,3 Prozent. Im Jahr 2010 waren es noch 17,8 Prozent, wie die Forscher berichten.
Für ihre Studie hatten die Psychologen Angaben von über 13.000 US-Amerikanern ausgewertet, die im Rahmen des General Social Survey erhoben worden waren. „Ich war immer sehr daran interessiert, zu verstehen, wie Sex zur Zufriedenheit in Beziehungen und mentalen Gesundheit beiträgt“, sagt Lebrecque. „Wir wissen, dass Untreue die Beziehungszufriedenheit beeinflusst. Es ist der häufigste Grund, der bei einer Scheidung oder Trennung angegeben wird und es ist ein schwer zu behandelndes Problem in einer Paartherapie.“ Ein besseres Verständnis aller Faktoren, die mit außerehelichem Sex zusammenhängen, könnte möglicherweise bei der Therapie helfen.
HH