01.03.2012
Für die Studie baten die Wissenschaftler 20 junge Männer im Durchschnittsalter von 23 Jahren und 19 ältere Männer mit einem Durchschnittsalter von 67 Jahren ans Steuer eines Fahrsimulators. Die Männer mussten zwischen zwei und vier Uhr nach einer Nacht mit nur fünf Stunden Schlaf für mehrere Stunden auf einer virtuellen einspurigen Straße fahren ohne anzuhalten. Dabei registrierten Geräte verschiedene Anzeichen von Müdigkeit, und die Probanden wurden auch nach ihrer gefühlten Schläfrigkeit befragt.
Je länger die Fahrer fuhren, desto schläfriger fühlten sie sich. Auch die Geräte registrierten mit zunehmender Fahrzeit mehr Anzeichen von Schläfrigkeit. Allerdings machten die jungen Autofahrer in diesem Test deutlich mehr Fehler, die auf Schläfrigkeit zurückzuführen sind, als die älteren: So neigten sie zum Beispiel eher dazu, in eine andere Fahrspur abzudriften. Dennoch sprechen die Unfallstatistiken eine andere Sprache. Ihnen zufolge sind es eher ältere Männer, die wegen des Sekundenschlafes am Nachmittag in Unfälle verwickelt seien.
Das, so die Forscher, ist aber eher auf eine statistische Verzerrung zurückzuführen. In den Nachmittagsstunden seien die jüngeren Männer meist noch auf der Arbeit und es seien eben eher ältere Fahrer auf den Straßen unterwegs. Generell aber sei der Sekundenschlaf den Experten zufolge gefährlicher als Alkohol. Bei alkoholisierten Fahrern ist das Reaktionsvermögen herabgesetzt. Sie reagieren später – aber immerhin reagieren sie noch. Wer am Steuer in den Sekundenschlaf fällt, sei eben komplett bewusstlos und bremse überhaupt nicht mehr, wenn Gefahr droht.
In jedem Fall sollte man gerade vor einer langen Autofahrt darauf achten, genügend Schlaf zu bekommen. Das gilt sowohl für ältere als auch für jüngere Fahrer. Insbesondere wenn man feststellt, dass es schwerfällt, die Augen offen zu halten, sollte man anhalten und eine Pause einlegen. Ein Kaffee und ein kurzes Nickerchen können hier schon Wunder wirken. Weiterfahren wäre gefährlich, denn wenn der Körper Schlaf braucht, nimmt er ihn sich – egal ob im Bett oder am Steuer.
KK