08.12.2017
Jeder zweite Deutsche über 65 hat zu wenig Vitamin D im Blut. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Augsburger Bevölkerungsstudie. Jedem Vierten mangelt es zudem an Vitamin B12, berichten die Studienautoren des Helmholtz Zentrums München im Fachmagazin Nutrients.
Die Wissenschaftler untersuchten Blutproben von insgesamt 1079 Senioren im Alter zwischen 65 und 93. Bei Ihrer Analyse konzentrierten sie sich auf die Mengen von Vitamin D, Folsäure, Vitamin B12 sowie Eisen. Dabei zeigte sich: 52 Prozent der Teilnehmer lagen unterhalb des Grenzwertes für Vitamin D von 50 nmol/L und sind somit nicht ausreichend versorgt. Und auch für die anderen Parameter stellten die Wissenschaftler zum Teil eine nennenswerte Unterversorgung fest: So lagen die Vitamin B12-Werte von 27 Prozent der Teilnehmer unter dem Soll, bei elf Prozent war der Eisenwert zu niedrig und knapp neun Prozent hatten zu wenig Folsäure im Blut.
Gemeinsamkeiten der meisten Menschen mit einer Unterversorgung waren ein sehr hohes Alter, wenig Bewegung und Gebrechlichkeit. In diesen Gruppen sollte daher gezielt auf eine mögliche Unterversorgung mit Mikronährstoffen geachtet werden, raten die Forscher. „Zudem zeigt unsere Studie, dass die regelmäßige Einnahme von Vitaminpräparaten mit einer besseren Versorgung mit den entsprechenden Vitaminen einhergeht“, erklärt Studienleiterin PD Dr. Barbara Thorand vom Institut für Epidemiologie am Helmholtz Zentrum München. Die Einnahme von Vitaminpräparaten sei jedoch kein Allheilmittel und gerade älteren Menschen rät Thorand, besonders auf eine gesunde und nährstoffreiche Ernährung zu achten und die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln zuvor mit dem Hausarzt abzuklären.
NK