19.10.2018
Teilnehmer, die noch einmal mit ihrem Ex-Partner schlafen wollten, landeten oft auch mit ihm oder ihr im Bett. Der Sex mit dem Ex hatte jedoch offenbar keinen Einfluss darauf, wie jemand es schaffte, das Ende einer Beziehung zu überwinden. Dies berichten Forscher um Stephanie Spielmann von der Wayne State University in der Fachzeitschrift Archives of Sexual Behavior. Diejenigen, die sich nach ihrem Ex-Partner sehnten, suchten häufiger sexuelle Intimität. Möglicherweise, um das Gefühl von Nähe und Verbundenheit nicht so schnell zu verlieren. Sie fühlten sich im Anschluss daran allerdings nicht unbedingt verzweifelt oder deprimiert. Tatsache sei, dass sich die Befragten, wenn sie mit ihrem Ex-Partner ins Bett gingen, im Alltag besser fühlten, so die Forscher.
Die Wissenschaftler glauben, dass ihre Studie gängige Vorstellungen über Sex mit dem Ex widerlege. Zumindest kurzfristig scheint es den Liebesschmerz nicht per se zu verstärken, wenn man mit dem Ex-Partner ins Bett geht. Auf die Frage, wie dies auf lange Sicht aussieht, liefert die Studie allerdings keine Antwort. Nichtsdestotrotz unterstreiche ihre Arbeit, wie facettenreich die Verarbeitung einer Trennung sein könne, betont die Wissenschaftlerin. Es sei wichtig, die psychischen Folgen einer Trennung weiter zu erforschen. Der Wunsch nach Sex mit dem Ex-Partner etwa sei bei jenen am größten, die die größten Schwierigkeiten damit haben, nach einer Trennung nach vorne zu schauen, so Spielmann. Hier müsse man versuchen, herauszufinden, was hinter diesem Wunsch stecke.
Die Wissenschaftler hatten in einer Studie gut 100 Teilnehmer kurz nach einer Trennung dazu befragt, ob sie versucht hatten, in irgendeiner Form mit ihrem Ex-Partner intim zu werden, wie emotional verbunden sie sich noch immer fühlten und wie es ihnen generell ging. Zwei Monate später wurden diese Teilnehmer ein weiteres Mal befragt. In einer anderen Umfrage äußerten sich 372 Personen zu ihren Erfahrungen nach einer Trennung.
HH