09.10.2019
Zwar sind die Entzündungen nicht ansteckend und heilen in der Regel auch selbst wieder ab: Doch sie stören beim Reden, Kauen oder Trinken und sind für teils intensive Schmerzen verantwortlich. Die ApothekerkammerNiedersachsen empfiehlt, gleich bei den ersten Anzeichen als „Schutzschild“ ein hyaluronsäurehaltiges Präparat und ein schmerzstillendes, entzündungshemmendes Gel auf die Stellen aufzutragen. Das Mittel wird so lange angewendet, bis die Schleimhaut abgeheilt ist und der Betroffene wieder schmerzfrei essen und trinken kann.
Entzündung hemmen, Schmerz stillen
Aphthen heilen in der Regel von selbst ab. Ziel der Therapie ist es vor allem, die Schmerzen zu lindern. Geeignet dafür sind desinfizierende, schmerzstillende, anti-entzündliche und schutzfilmbildende Lösungen, Gele, Salben oder Hafttabletten. Präparate mit Kamille fördern die Wundheilung, Nelkenöl stillt die Schmerzen. Adstringierend, also zusammenziehend, wirken Rhabarbertinktur, Myrrhentinktur, Ratanhiawurzel. Zur Abstoßung des verletzten, toten Gewebes können Aluminiumformiat und Zinksulfat angewendet werden. Der Apotheker kann bei der Auswahl des richtigen Mittels behilflich sein.
Sind die Schmerzen groß, helfen lokal betäubende Stoffe wie Lidocain oder Polidocanol. Außerdem können rezeptfreie Schmerzmittel eingenommen werden. Für deren Einnahme in Eigenregie gilt: nicht länger als drei bis vier Tage und nicht häufiger als zehn Tage im Monat.
Mund gut pflegen
Betroffenen, die öfter mit schmerzhaften Aphthen zu kämpfen haben, rät die ApothekerkammerNiedersachsen, nicht zu lange konzentrierte, desinfizierende Mundwässer zu verwenden und nach den Mahlzeiten den Mund immer mit Wasser zu spülen. Denn auch Mikroverletzungen durch Brotkrümel, Nüsse und Nussschokolade oder Reizungen durch Tomaten, Blauschimmel, Zitrusfrüchte, Gewürze und Alkohol können für die Entzündungen verantwortlich sein. Damit Druckstellen vermieden werden, ist es ratsam, den Sitz von Prothesen oder Zahnspangen regelmäßig vom Zahnarzt überprüfen zu lassen.
Wenn sich häufiger Aphthen im Mund entwickeln oder in großer Zahl auftreten, ist eine ärztliche Untersuchung ratsam.
AK Niedersachsen/NK