12.12.2017
Tofu oder Sojamilch sowie Gemüse, das zu den Kreuzblütlern gehört, könnten einer neuen Studie zufolge die Nebenwirkungen einer Brustkrebstherapie lindern. Forscher fanden einen Zusammenhang, der jedoch noch weiter untersucht werden muss.
Wie Krebsforscher aus den USA und Taiwan berichten, litten Frauen, die mehr Sojaprodukte und Gemüsearten wie Kohl, Pak Choi oder Brokkoli aßen, weniger häufig nach einer Brustkrebstherapie unter Hitzewallungen oder Nachtschweiß. Ein höherer Sojakonsum stand zudem mit einem geringeren Ausmaß an Erschöpfung und Müdigkeit in Zusammenhang. Die positive Wirkung von Soja und Kreuzblütlern könnte mit ihren Inhaltsstoffen zu tun haben, vermuten die Forscher. So beinhalten Nahrungsmittel aus Soja Isoflavone und Kreuzblütler sogenannte Senfölglykoside. Wie die Forscher erklären, binden Isoflavone an Östrogen-Rezeptoren und wirken leicht östrogen, was möglicherweise Symptome, die mit der Krebsbehandlung einhergehen, abschwächen könnte. Senfölglykoside wiederum beeinflussten den Pegel bestimmter Enzyme, die Entzündungsreaktionen und den Östrogenspiegel beeinflussen.
Brustkrebs-Patientinnen litten oft noch Monate oder Jahre nach einer Krebstherapie unter Nebenwirkungen. Weil viele Behandlungen, die das Wiederauftreten der Krebserkrankung verhindern sollen, die Produktion oder Wirkung von Östrogen hemmten, komme es neben anderen Nebenwirkungen häufig zu Hitzewallungen und Nachtschweiß, so die Forscher. Da Nebenwirkungen einer Therapie die Lebensqualität stark einschränken können, sei es wichtig, die Wirkung von modifizierbaren Faktoren wie der Ernährung zu untersuchen. Noch seien jedoch weitere Studien notwendig, um die Ergebnisse zu bestätigen.
HH