Herr Pfeil, beim wem können Sonnenschutzmittel Probleme verursachen?
Pfeil: Die größten Probleme haben diejenigen, die auf Sonnenschutz verzichten – das reicht von Sonnenbrand über Hautalterung bis Hautkrebs. Sonnenschutzmittel sind deshalb unerlässlich. Aber nicht jedes Sonnenschutzmittel ist für jeden Menschen geeignet. Wer empfindlich reagiert, sollte sich in der Apotheke zu Alternativen beraten lassen.
Wie müssen Sonnenschutzmittel beschaffen sein, damit empfindliche Haut sie gut verträgt?
Pfeil: Einige Menschen reagieren auf die Sonne mit einem Hautausschlag, im Volksmund auch Sonnenallergie oder Mallorca-Akne genannt. Präparate mit einem hohen UV-A-Schutz können hier sinnvoll sein. Auch fett- und emulgatorfreie Gel-Zubereitungen werden oft besser vertragen als die üblichen Sonnencremes. Ehrlich gesagt ist es aber am besten, wenn Betroffene auf exzessives Sonnenbaden verzichten oder die Haut mit Kleidung bedecken.
Wovon hängt es ab, wie lange man mit Sonnenschutzmitteln auf der Haut in der Sonne bleiben kann?
Pfeil: Die Eigenschutzzeit der Haut hängt in erster Linie von ihrer natürlichen Färbung ab – blasse Nordeuropäer mit roten Haaren haben eine kürzere Eigenschutzzeit als zum Beispiel Afrikaner. Die Eigenschutzzeit multipliziert mit dem Lichtschutzfaktor (LSF) ergibt die maximal empfehlenswerte Zeit, die man in der Sonne verbringen sollte. So hat ein nordischer Typ 10 Minuten Eigenschutzzeit. Mit einem Sonnenschutzmittel mit LSF 30 kann er also 300 Minuten, das sind fünf Stunden, in der Sonne bleiben.
Ausreizen sollte man diese Höchstgrenze aber besser nicht, sondern mittags lieber im Schatten bleiben. Neben der Hautfärbung ist auch die Intensität der Sonne wichtig. Diese wird als UV-Index angegeben. Besonders intensiv ist die Strahlung wegen der Reflexion am Wasser, in den Bergen und in der Nähe des Äquators. Auch das spielt bei der Auswahl des Sonnenschutzmittels eine Rolle.
Was gilt es bei Sonnenschutzmitteln sonst noch zu beachten?
Pfeil: Viel hilft viel. Die benötigte Menge an Sonnenschutzmittel wird von vielen Menschen unterschätzt. Als Faustregel gilt: Ein Erwachsener braucht für das einmalige Eincremen des ganzen Körpers etwa drei bis vier Esslöffel. Die Sonnenschutzmittel in Sprayform werden oft zu dünn aufgetragen. Das liegt auch daran, dass sie in größeren Mengen klebrig sind. Durch Schwitzen oder den Kontakt mit Textilien oder Wasser verliert man Sonnenschutz, deshalb sollte man oft nachcremen, auch bei wasserfesten Mitteln.
FS