09.03.2012
Patienten mit einer chronisch obstruktiven Bronchitis (COPD), die große Mengen an gepökeltem Fleisch wie etwa Würste oder Speck essen, riskieren, dass sich der Zustand der Atemwegserkrankung verschlechtert. Das ist das Ergebnis einer spanischen Studie des Center for Research in Environmental Epidemiology in Barcelona. Schon wer mehr als eine Scheibe Schinken am Tag verzehrte, verdoppelte damit sein Risiko für einen Krankenhausaufenthalt.
Die Experten analysierten die Daten von 274 Patienten mit COPD, die wegen der Erkrankung ins Krankenhaus aufgenommen wurden, meist Männer in einem Durchschnittsalter von 68 Jahren. Die Patienten wurden nach Konsum von gepökeltem Fleisch wie etwa Schinken, Würstchen und Hotdogs in den letzten zwei Jahren befragt. Die meisten Patienten konsumierten etwa 23 Gramm Gepökeltes am Tag. Insgesamt mussten 35 Prozent der Patienten im Verlauf des zweijährigen Beobachtungszeitraums erneut stationär aufgenommen werden. Dabei war das Risiko für diejenigen, die mehr als 23 Gramm Pökelfleisch verzehrten, doppelt so hoch wie für diejenigen, die weniger Speck, Schinken und Co. aßen.
Allerdings waren in der Gruppe derjenigen, die besonders viel Pökelfleisch verzehrten auch besonders viele Raucher. In dieser Gruppe griffen 49 Prozent zum Glimmstängel, wogegen es bei den "Wenig-Speck-Essern" nur 35 Prozent waren. Nach wie vor sei Rauchen einer der Hauptrisikofaktoren für eine Verschlechterung der COPD. Allerdings gäbe es aus Tierversuchen deutliche Hinweise darauf, dass auch Gepökeltes wie Schinken und Speck die Erkrankung fördern könne. So entwickelten Ratten, denen das Pökelsalz Natriumnitrit ins Trinkwasser gemischt wurde, häufiger ein Lungenemphysem. Ursache ist wahrscheinlich, dass Pökelsalze in hochreaktive Stickstoffverbindungen umgewandelt werden, die dann das Lungengewebe schädigen.
KK