04.07.2013
Spieler lieben zwar nicht nur das Spielen an sich, sondern auch die Geräusche und Melodien, die Spielautomaten von sich geben. Allerdings überschätzen sie dadurch auch, wie oft sie tatsächlich gewinnen, wie Forscher der Universität von Waterloo in Kanada herausfanden.
Wird eine Runde gewonnen, ertönen bei vielen Spielautomaten Gewinn-Geräusche. Ebenso wird allerdings ein Verlust akustisch gefeiert. Entsprechende Geräusche und Melodien ertönen nämlich auch, wenn ein Spieler zwar einen gewissen Betrag zurückgewinnt, dieser aber geringer ausfällt als der Einsatz. Diese Beobachtung veranlasste Mike Dixon und seine Kollegen zu der Frage, ob Gewinn-Melodien Spieler täuschen, indem sie einen Verlust als Gewinn tarnen.
Zunächst fanden sie heraus, dass Musik und Geräusche ein Spiel allgemein aufregender machen. Dies ging aus subjektiven Einschätzungen der Spieler hervor und zeigte sich auch daran, wie verschwitzt deren Hände waren. Die meisten Spieler fanden geräuschvolle Spiele besser als stille. Dies deute darauf hin, dass die Spieler diese Extraportion an Aufregung generell durchaus schätzen, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Journal of Gambling Studies.
Gewinn-Geräusche führten aber auch dazu, dass Spieler die Häufigkeit ihrer Gewinne überschätzten. Zwar taten sie dies in Spielen ohne Toneffekte auch, doch lag die Quote bei geräuschvollen Spielen mit 24 gegenüber 15 Prozent deutlich höher. Die Forscher vermuten, dass Geräusche bei Verlusten, die als Gewinne erscheinen, einen wesentlichen Bestandteil des Tarnmantels ausmachen. "Dies alles kann zu typischen Glücksspiel-Problemen beitragen, wie einem Irrglauben über die tatsächlichen Gewinnchancen und der Beharrlichkeit, die einige Spieler an Spielautomaten entwickeln", folgern die Forscher.
HH