Dr. Karen Zoufal
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04.10.2021
Allgemein ergab die Studie, dass der Schlaf besser war, wenn das Training mindestens zwei Stunden vor dem Schlafengehen endete. Das galt insbesondere bei Personen, die in ihren Alltag viel sitzen. Dann konnten die Menschen besser einschlafen und schliefen auch länger. Am besten wirkte sich ein anstrengendes Training von 30 bis 60 Minuten Dauer auf den Schlaf aus. Besonders Radfahren förderte das Einschlafen und den Tiefschlaf. Das Gegenteil war der Fall, wenn bis kurz vor dem Schlafengehen intensiv trainiert wurde.
Die Forscher empfehlen deshalb besonders Frühaufstehern, intensivem Sport nach Möglichkeit am frühen Abend nachzugehen. Schlaffördernd wirken Routinen, etwa das Duschen vor dem Zubettgehen, sowie das Vermeiden von schweren Mahlzeiten oder großen Mengen an Getränken am Abend.
Unabhängig vom Zeitpunkt reduzierte ein intensives Training geringfügig eine Schlafphase, in der viel geträumt wird. Andere Studien deuten an, dass dies die geistige Leistungsfähigkeit bei bestimmten schwierigen Aufgaben beeinträchtigen kann.
Die Forscher hatten Daten aus 15 zuvor veröffentlichten Studien analysiert, um zu klären, wie sich eine intensive Trainingseinheit in den Stunden vor dem Zubettgehen auf gesunde Erwachsene im jungen und mittleren Alter auswirkt. Die Ergebnisse der 15 Studien waren teils recht unterschiedlich und ließen vermuten, dass sich neben der Trainingszeit auch die Fitness der Studienteilnehmer und die ausgeübte Sportart auf den Schlaf auswirkten.
Quelle: DOI 10.1016/j.smrv.2021.101535