08.10.2012
In der Übersetzer-Akademie der schwedischen Streitkräfte lernen Soldaten innerhalb von 13 Monaten, sich fließend in einer ihnen völlig unbekannte Fremdsprache wie Arabisch, Russisch oder Persisch zu unterhalten. Mittels Hirnscans hatten die Wissenschaftler die Hirne der Sprachschüler vor und nach Beendigung einer dreimonatigen intensiven Lernphase vermessen. Diese Werte verglichen sie mit denen von Medizinstudenten, die zwar auch ein schweres Studium absolvierten, aber keine Sprache lernten.
Während die Hirnstruktur der Medizinstudenten sich nicht änderte, wuchsen bei den Sprachschülern bestimmte Hirnbereiche. Es handelte sich dabei um den Hippocampus, der für das Lernen und die räumliche Wahrnehmung zuständig ist, sowie drei Bereiche in der Hirnrinde. "Wir waren überrascht, dass sich verschiedene Gehirnbereiche sogar verschieden stark entwickelten, je nachdem wie gut die Schüler die Sprache beherrschten", sagte Johan Mårtensson, einer der Studienautoren.
Hirnveränderungen durch das Lernen von Sprachen sind für die Wissenschaft interessant, da Verbindungen mit der Alzheimer-Krankheit vermutet werden. Frühere Studien deuteten an, dass bei zwei- oder mehrsprachigen Menschen eine Demenzerkrankung wenn überhaupt erst später einsetzt.
RF