30.10.2018
Hundenasen sind so fein, dass die Vierbeiner sogar Krankheiten wie Krebs oder Blutzuckerschwankungen bei Diabetes identifizieren können. Wie britische Forscher jetzt nachwiesen, gelang dies Hunden mit etwas Training auch bei Malaria – und zwar am Geruch von Kleidungsstücken, in diesem Fall Socken.
Für die Studie waren Lexi und Sally, ein Golden Retriever-Labrador-Mix und ein Labrador, darauf trainiert worden, zwischen dem Geruch von malariakranken und gesunden Kindern zu unterscheiden. Dazu ließen die Wissenschaftler die Hunde an 175 Nylonsocken schnuppern, die Kindern in Gambia 24 Stunden getragen hatten und die anschließend vakuumverpackt nach Großbritannien gebracht worden waren. Wie aus Blutproben hervorging, waren 30 der 175 Kinder, die äußerlich gesund wirkten, mit dem Malaria-Erreger Plasmodium falciparum infiziert. Wie die Forscher auf einer Tagung von Tropenmedizinern in New Orleans berichteten, gelang es den Hunden, 70 Prozent der infizierten Kinder korrekt zu identifizieren sowie 90 Prozent der gesunden Kinder.
Mit ihren Hunden sei es erstmals gelungen, eine Parasiten-Infektion aufzuspüren, sagt Dr. Claire Guest, die schon viele Jahre mit medizinischen Spürhunden arbeitet. Der Einsatz der Schnüffel-Experten könnte sich in der Zukunft zu einer einfachen und nicht-invasiven Screening-Methode für Malaria entwickeln, ist sich Studienleiter Professor Steve Lindsay von der Durham University sicher. So ließe sich möglicherweise die erneute Ausbreitung in Gebiete verhindern, die als malariafrei erklärt wurden. Und die Krankheit könnte bei Betroffenen, von denen viele gar nicht wissen, dass sie Malaria haben, frühzeitig erkannt und mit entsprechenden Medikamenten behandelt werden, so der Wissenschaftler.
HH