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11.04.2022
Lebensmittel beeinflussen die Zusammensetzung der Bakteriengemeinschaft im Mund, die für Karies und Parodontitis eine Rolle spielt. In einer Studie zeigte sich: Ältere Frauen, die viele stark verarbeitete Kohlenhydrate zu sich nahmen, wiesen vermehrt schädliche Bakterienarten auf, die die Mundgesundheit und möglicherweise sogar die allgemeine Gesundheit beeinträchtigen.
Eine höhere Aufnahme von Lebensmitteln mit einem hohen glykämischen Index wie Donuts und anderen Backwaren, Erfrischungsgetränken, Brot und fettarmen Joghurts führte bei Frauen nach den Wechseljahren zu einer Bakteriengemeinschaft im Mund, die zu Karies und einigen Herz-Kreislauf-Erkrankungen beiträgt.
So fanden sich Zusammenhänge zwischen der Menge an Kohlenhydraten, der glykämischen Last sowie Haushaltszucker und der Bakterienart Streptococcus mutans – einem bekannten Karieserreger, der auch bestimmte Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigt. Bakterien namens Leptotrichia waren bei einer hohen Zuckeraufnahme häufiger zu beobachten. Sie werden mit Zahnfleischentzündungen in Verbindung gebracht. Darüber hinaus berichtet das Forschungsteam in der Fachzeitschrift „Scientific Reports“ von weiteren Bakterienarten, von denen bisher noch keine Zusammenhänge mit der Aufnahme von Kohlenhydraten bekannt waren.
Dies war die erste Studie, die den Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Kohlenhydraten und Zahnbelag in Zahnfleischtaschen untersuchte. „Dies ist wichtig, da sich die an Parodontitis beteiligten Bakterien hauptsächlich unter dem Zahnfleisch befinden. Wenn wir uns Speichelbakterien ansehen, können wir nicht eindeutig sagen, wie orale Bakterien mit Parodontitis zusammenhängen, weil wir nicht in der richtigen Umgebung im Mund suchen“, erläuterte Prof. Dr. Amy Millen von der Universität Buffalo.
Parodontitis kann ernste Folgeerkrankungen mit sich bringen: Die krankheitsauslösenden Bakterien können vom Mundraum über die Blutbahn in andere Bereiche des Körpers gelangen und auf diese Weise die Entstehung anderer Erkrankungen begünstigen. So gilt eine unbehandelte Parodontitis als Risikofaktor für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenentzündungen und Typ-2-Diabetes.
Quelle: DOI 10.1038/s41598-022-06421-2