20.08.2018
Ein schicker BMW, ein Prada-Täschchen oder eine Rolex am Handgelenk – wer versucht, bei anderen mit Statussymbolen zu punkten, könnte damit gewaltig auf die Nase fallen. Einer neuen Forschungsarbeit zufolge schrecken Statussymbole andere eher davon ab, sich mit dem Besitzer anzufreunden.
Ihre Studie deute darauf hin, dass uns Luxusgüter gesellschaftlich nicht attraktiver erscheinen lassen, sondern weniger attraktiv, sagt Studienautor Stephen Garcia von der University of Michigan. In allen von den Forschern durchgeführten Experimenten wählten Studienteilnehmer Dinge, die einen höheren Status repräsentierten, wenn sie sich einer Gruppe ihnen unbekannter Menschen vorstellen sollten. Sollten Teilnehmer jedoch angeben, mit wem sie sich eher anfreunden würden, bevorzugten sie Menschen mit neutralen Symbolen, so das Ergebnis, das in der Fachzeitschrift Social Psychological and Personality Science publiziert wurde. Ihre Ergebnisse scheinen sich über alle Einkommensgruppen zu erstrecken, berichten Garcia und Kollegen.
„Auf gesamtgesellschaftlicher Ebene könnten wir Millionen von Dollar für teure Statussymbole verschwenden, die andere davon abhalten, mit uns in Verbindung zu treten“, fasst Kimberlee Weaver Livnat von der Universität Haifa zusammen. In einem nächsten Schritt sei nun zu untersuchen, warum die Besitzer von Statussymbolen diesen Fehler machten. Liege es daran, dass Menschen es oft versäumten, die Perspektive anderer einzunehmen? Oder verstehen sie die Sichtweise anderer sehr gut, wählen aber trotzdem die teure Luxus-Uhr statt der gewöhnlichen Uhrenmarke, wenn sie neue Menschen kennen lernen. Ihre Ergebnisse bedeuteten allerdings nicht, dass Statussymbole immer schlecht sein müssten, so die Forscher. Ihre Studie habe sich nur mit der Entstehung neuer Freundschaften befasst. In anderen Situationen, etwa beim Knüpfen von Arbeitskontakten, könnte die Situation wieder ganz anders aussehen.
HH