Stevens-Johnson-Syndrom

Das Stevens-Johnson-Syndrom ist ein selten auftretendes, schweres Krankheitsbild mit Blasen- und Geschwürbildung vor allem auf den Schleimhäuten.

Was ist das? - Definition
Das Stevens-Johnson-Syndrom ist ein selten auftretendes, schweres Krankheitsbild mit Blasen- und Geschwürbildung vor allem auf den Schleimhäuten. Es zeigen sich zusätzlich auf der Haut die typische Schäden (so genannte Korkaden).

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen

  • Erythema exsudativum multiforme
  • Kokarden-Erythem

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursache
Ausgelöst durch Viren (vor allem Herpesviren) oder Bakterien, aber auch als allergische Reaktion auf ein Arzneimittel kommt es zu typischen Veränderungen auf den Schleimhäuten.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Das Stevens-Johnson-Syndrom ist die schwerste Ausprägung des Kokarden-Erythems. Besonders an Händen und Füßen bilden sich dabei die typischen Kokarden. Es sind etwa münzgroße Hautrötungen mit einer zentralen Hauterhebung oder Blase. Die Kokarde ist durch einen stark geröteten Rand begrenzt.
Beim Stevens-Johnson-Syndrom kommt es außerdem zu schmerzhaften Blasen oder offenen Stellen auf den Schleimhäuten. Besonders im Mund, Augen oder Genitalbereich. Die Schleimhautveränderungen können alleine oder zusammen mit den Hautveränderungen auftreten.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Das Stevens-Johnson-Syndrom ist eine seltene Erkrankung, die sehr schwer verlaufen kann. Bei der Abheilung der Geschwüre können sich Narben bilden, es kann zu Schleimhautschrumpfungen kommen. Da die Schleimhäute sehr gereizt sind besteht die Gefahr, dass sich andere Erreger, wie z.B. Pilze oder Bakterien einnisten und zu lokalen Entzündungen führen.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Bei einem Befall der Mundschleimhaut mit Herpesviren bilden sich ebenfalls Bläschen und offene Stellen auf der Mundschleimhaut. Betroffen sind hier meist Kinder, die Erkrankung ist harmlos, sie heilt in der Regel von selbst ab.

Verhaltenstipps

  • Bilden sich im Rahmen eines Infektes oder nach Medikamenteneinnahme kokardenähnliche Hautveränderungen oder Blasen auf den Schleimhäuten muss sofort ein Arzt aufgesucht werden.
  • bei offenen Stellen auf der Mundschleimhaut lindern Spülungen mit Kamille die Schmerzen. Ist die Schleimhaut im Genitalbereich befallen, helfen zum Beispiel Kamillensitzbäder.


Bearbeitungsstand: 25.07.2012

Quellenangaben:
Moll, Dermatologie, (2010), 7. Auflage - Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

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