05.05.2014
Deutsche Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Stillen das Risiko von Müttern, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, zu verringern scheint. Als Grund dafür vermuten sie nicht nur ein günstigeres Körpergewicht der Frauen, sondern auch einen langfristig verbesserten Stoffwechsel durch längere Stillzeiten.
Aus Daten der sogenannten Potsdamer EPIC-Studie geht demnach hervor, dass die Gefahr, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, bei Frauen, die gestillt hatten, um etwa 40 Prozent niedriger lag als bei Frauen, die nicht gestillt hatten. Das geringere Risiko sei unabhängig von sozialem Status und Lebensstil gewesen, so die Forscher.
Der Body-Mass-Index der Mütter – 20 Jahre nach der Geburt des letzten Kindes gemessen – konnte den Zusammenhang zwar teilweise, aber nicht ganz erklären. Daher hatten die Wissenschaftler auch Blutproben der über 1.200 Studienteilnehmerinnen untersucht. Im Blick hatten sie Biomarker, die Rückschlüsse auf den Fett-, Leber- und Zuckerstoffwechsel sowie Entzündungsprozesse im Körper geben.
Es zeigte sich, dass Frauen, die lange gestillt hatten, im Schnitt niedrigere Blutfettwerte und höhere Adiponectin-Spiegel hatten. Adiponectin ist ein vom Fettgewebe freigesetztes Hormon, das sich günstig auf den Fett- und Zuckerstoffwechsel auswirkt, indem es beispielsweise die Insulinempfindlichkeit der Körperzellen verbessert. "Dieses spräche dafür, dass Stillen sowohl das Körpergewicht als auch die Stoffwechsellage des Körpers verbessert, die wiederum das Risiko der stillenden Mütter für Typ-2-Diabetes verringert", sagt Matthias Schulze, der die Untersuchung leitete.
HH