ZOU
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22.03.2024
Indem sich Stress innerhalb einer Gruppe überträgt, kann diese koordiniert darauf reagieren und eine „Bedrohung“ besser bewältigen. Das ist in Tierversuchen nachweisbar: Gestresste Mäuse verhalten sich anders, sie sind ängstlicher und weniger aktiv, und das lässt den Stresspegel auch bei unbeteiligten Mäusen steigen.
In Vogelschwärmen lässt sich ebenfalls beobachten, dass Stress ansteckend ist. Dr. Hanja Brandl von der Universität Konstanz erklärte: „Die Aktivität von Vögeln, die in Kolonien mit gestressten Mitgliedern lebten, veränderte sich stark. Sie bewegten sich viel weniger, und ihre Fortpflanzungsrate sank proportional zum Grad des Stresses in ihrem sozialen Umfeld. Dies zeigt, dass Stressoren nicht nur auf die direkt dem Stress ausgesetzten Individuen wirken können, sondern auch auf Gruppenmitglieder, die den Stressor nie am eigenen Leib erfahren haben.“
Bei Reittherapien ist dies zwischen Tier und Mensch zu beobachten. Man nimmt an, dass sich solch eine Therapie positiv auf die Psyche auswirkt, indem sich Pferd und Reiter synchronisieren. Dies ist bei der Variabilität der Herzfrequenz ersten Ergebnissen zufolge sogar messbar: Sie gleicht sich von Behandlung zu Behandlung weiter an.