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22.12.2021
Die Extrakte der Pflanze namens Ranunculus multifidus, in Südafrika auch gemeiner Hahnenfuß genannt, waren zwar nicht so wirksam wie das bewährte Malariamittel Chloroquin. Malariakranken Mäusen ging es damit aber deutlich besser als ohne eine Behandlung: Sie nahmen nicht so stark ab und konnten ihre Körpertemperatur besser kontrollieren. „Wir haben die Tiere mit dem ParasitenPlasmodium berghei infiziert, der bei Mäusen und anderen kleinen Nagern Malaria bewirkt. Beim Menschen wird Malaria durch verwandte Plasmodienarten ausgelöst“, erläuterte Betelhem Sirak von der Arba Minch Universität in Äthiopien.
Malaria-Erreger oft resistent gegen übliche Medikamente
Genauere Analysen ergaben, dass beim Zerkleinern der Pflanze und dem Kontakt mit Luft der Wirkstoff Anemonin entsteht. Er stört wahrscheinlich ähnliche Stoffwechselvorgänge der Malaria-Erreger wie Chloroquin, jedoch an einer anderen Stelle. Deshalb besteht die Hoffnung, dass er zur Behandlung in Gegenden Afrikas eingesetzt werden kann, in denen die Malaria-Erreger gegen Chloroquin resistent geworden sind, schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift „Molecules“.
In weiteren Laboruntersuchungen konnten sie bereits nachweisen, dass Anemonin auch auf andere Parasiten wie Leishmanien und Schistosomen, die ebenfalls Tropenkrankheiten auslösen, eine vielversprechende Wirkung hat. Gegen tuberkulose-ähnliche Bakterien war es dagegen wirkungslos.
Quelle: DOI 10.3390/molecules26247473