02.03.2017
Obwohl sogar olympische Schwimmer zugegeben haben, ins Pool-Becken zu pinkeln: Schön ist das nicht. Und gesund auch nicht. Kanadische Wissenschaftler haben nun einen Schnelltest entwickelt, der aufspürt, wie viel Urin tatsächlich im Wasser enthalten ist. Hinweise darauf gibt offenbar ein bestimmter Süßstoff, der sehr vielen Lebensmitteln zugesetzt ist.
Bei ihrer Suche nach Stoffen, die möglichst immer im Urin enthalten sind, stießen die Wissenschaftler von der University of Alberta auf einen künstlichen Süßstoff, das sogenannten Acesulfam-K. Dieser Süßstoff sei weit verbreitet und sei in vielen Lebensmitteln enthalten, darunter Getränken, Backwaren oder sogar anderen Süßungsmitteln, so die Forscher. Er sei chemisch stabil und gehe durch den Verdauungstrakt direkt in den Urin seiner Konsumenten. Hier lasse er sich dann mithilfe eines von den Forschern entwickelten Schnelltests nachweisen.
Wie Tests an mehr als 250 Wasserproben aus 31 Schwimmbecken und Whirlpools zeigten, rangierten die Konzentrationen des Süßstoffs zwischen 30 bis 7.110 Nanogramm. Das sei bis zu 570-mal mehr gewesen als die Mengen, die die Wissenschaftler in Leitungswasser-Proben fanden. Aufgrund der gefundenen Konzentrationen des Süßstoffs schätzen die Forscher, dass Schwimmer in ein rund 400.000 Kubikmeter fassendes Schwimmbecken mehr als 26 Liter Urin pinkeln. Ein Volumen, das in einen mittelgroßen Mülleimer passe, so die Forscher. Es sei wichtig, die Menschen darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig hygienisches Verhalten im Schwimmbecken sei. Stickstoffhaltige Bestandteile im Urin, wie etwa Harnstoff, können mit Chlor zu Nebenprodukten reagieren, die gesundheitsschädlich sind. Ein Beispiel dafür ist Trichloramin: Ein Stoff, der die Augen reizen und zu Atemproblemen führen kann.
HH