28.05.2019
Frauen und Männer scheinen unterschiedliche "Betriebstemperaturen" zu haben. Frauen bevorzugen tendenziell höhere Innentemperaturen als Männer, aber bislang wurde in keiner experimentellen Studie der Einfluss der Temperatur auf die geistige Leistungsfähigkeit untersucht. Diese Lücke wurde nun geschlossen und die ideale Denktemperatur ermittelt.
Mathematische und verbale Aufgaben lösten weibliche Teilnehmer korrekter und mit insgesamt besseren Antworten, je wärmer es war. Bei männlichen Teilnehmern machten sich niedrigere Raumtemperaturen positiv bemerkbar, im Gegensatz dazu wurden ihre Leistungen mit steigenden Umgebungs-temperaturen immer schlechter. Insgesamt betrachtet war der Effekt bei den Frauen stärker ausgeprägt. Bei Logiktests schien sich die Raumtemperatur hingegen nicht auszuwirken.
Da es sich bei den Studienteilnehmern ausschließlich um Studenten handelte, lassen sich die Ergebnisse nur mit Vorsicht auf andere Bevölkerungsgruppen übertragen. Nichtsdestotrotz glauben die Autoren, dass sich die Umgebungstemperatur nicht nur auf die Behaglichkeit auswirkt, sondern dass übliche Schwankungen der Raumtemperatur die kognitive Leistung bei Männern und Frauen erheblich und unterschiedlich beeinflussen können.
Die Forscher aus Düsseldorf, Los Angeles und Berlin haben mit insgesamt 542 Studenten Logik-, Mathematik- und mündliche Tests bei Raumtemperaturen zwischen 16,2 und 32,6°C durchgeführt. Um ihren Ehrgeiz anzustacheln, wurden richtige Antworten mit Bargeld prämiert.
ZOU