05.03.2020
Der künstliche Süßstoff Sucralose selbst schien der Studie zufolge keine negativen Auswirkungen auf den Stoffwechsel zu haben. Wenn er jedoch zusammen mit dem KohlenhydratMaltodextrin verzehrt wurde, minderte das nicht nur die Insulinsensitivität, sondern auch die Reaktion des Gehirns auf den süßen Geschmack.
Die Forscher hatten sich gefragt, ob der regelmäßige Verzehr von künstlichen Süßstoffen die Reaktion von Gehirn und Stoffwechsel auf den süßen Geschmack verändert, also ob der Körper vielleicht auf den Abbau von Zucker oder Kohlenhydraten nicht mehr ausreichend vorbereitet wird. An 45 normalgewichtigen Erwachsenen ohne Stoffwechselstörungen testeten sie, ob Getränke mit Haushaltszucker oder Süßstoff unterschiedliche Auswirkungen hatten. Eine Gruppe erhielt ein mit Zucker gesüßtes Getränk, die Kontrollgruppe ein mit Sucralose gesüßtes Getränk, dem das geschmacksneutrale KohlenhydratMaltodextrin hinzugefügt wurde, damit beide Getränke den gleichen Kaloriengehalt bekommen.
Süßstoffe könnten den Stoffwechsel stören
Überraschenderweise zeigte diese Kontrollgruppe eine veränderte Reaktion auf den süßen Geschmack im Gehirn sowie der Insulinsensitivität und des Glukosestoffwechsels. Wenn die Teilnehmer Getränke tranken, die nur Maltodextrin enthielten, war dies nicht der Fall.
Prof. Dana Small, Neurowissenschaftlerin an der Yale University, erläuterte: „Möglicherweise kam es zu diesem Effekt, weil der Darm bei der Kombination von Sucralose und Maltodextrin eine zu hohe Kalorienzahl signalisiert. Im Laufe der Zeit könnten diese falschen Meldungen negative Auswirkungen haben, indem sie die Art und Weise verändern, wie Gehirn und Körper auf süßen Geschmack reagieren.“ Sie empfiehlt daher, Diät-Getränke besser nicht zusammen mit Kohlenhydrat-Bomben wie Burger oder Pizza zu konsumieren.
ZOU