25.06.2020
Einige Meeresalgen neigen offenbar dazu, Schadstoffe wie Schwermetalle und andere unerwünschte Stoffe aus der Umwelt aufzunehmen und anzureichern. Aus diesem Grund haben die Lebensmittelbehörden der Bundesländer getrocknete Algenblätter bereits im Jahr 2013 untersucht. Fünf Jahre später wurde dieses Programm wiederholt, erneut mit einem besorgniserregenden Ergebnis: Vor allem Cadmium, Blei, Arsen und Aluminium traten bei den untersuchten Proben erneut in hohen Konzentrationen auf. Das teilt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) mit.
Giftige Stoffe in vielen Proben gefunden
In jeder zehnten untersuchten Probe war der Cadmium-Grenzwert von 3,0 Milligramm pro Kilogramm (mg/kg) deutlich überschritten. Cadmium ist ein giftiges Schwermetall, das als krebserregend gilt. Außerdem fanden die Behörden erneut hohe Bleigehalte in den Algenblättern: In etwa zehn Prozent der Proben mit den höchsten Bleigehalten lagen diese im Bereich von 1 bis 10 mg/kg. Bislang wurde zwar kein maximal zulässiger Höchstgehalt für Blei in Meeresalgen festgelegt, die Einführung eines solchen Grenzwerts ist jedoch geplant und Gegenstand aktueller Beratungen zum gesundheitlichen Verbraucherschutz.
Auch Arsen, Aluminium und Uran wurden in den untersuchten Algenblättern gefunden. Die Risiken für die Gesundheit sind bei diesen Stoffen noch nicht ausreichend untersucht und die gemessenen Konzentrationen wurden von den Behörden als nicht bedenklich eingestuft.
Zu viel Jod schadet der Gesundheit
Neben den potentiell giftigen Stoffen wurden auch die Spurenelemente Jod, Zink, Selen, Mangan und Kupfer untersucht. Diese gelten als wichtig für die Gesundheit, eine übermäßige Aufnahme kann jedoch auch schaden. So müssen in Deutschland beispielsweise Lebensmittel mit einem Jodgehalt über 20 mg/kg mit einem Warnhinweis gekennzeichnet werden, da zu viel Jod die Schilddrüsenfunktion negativ beeinflussen kann.
Bei der letzten Untersuchung fanden die Behörden in gut drei Viertel aller Algenproben Jodgehalte, die diesen Grenzwert überschritten. Bei 8 Prozent der Proben lagen jedoch keinerlei Warnhinweise oder Verbraucherinformationen vor. Da solche Produkte die Gesundheit schädigen können, dürfen sie nach den allgemeinen Vorschriften des Lebensmittelrechts nicht in den Verkehr gebracht werden.
Die Spurenelemente Zink, Kupfer, Selen und Mangan wurden zwar ebenfalls in relativ hohen Mengen nachgewiesen. Ein gesundheitliches Risiko besteht hier aber nicht.
NK