07.02.2013
Seit 2001 ist ein steiler Anstieg der Syphilis-Neuerkrankungen in Deutschland zu verzeichnen. Im frühen Stadium lässt sich die Krankheit aber gut behandeln, sagte Professor Dr. Helmut Schöfer von der Uniklinik Frankfurt auf einem Fortbildungskongress für Apotheker in Davos, Schweiz.
Nach einer Ansteckung mit Syphilis-Erregern dauert es etwa drei Wochen, bis sich Krankheitszeichen wie Lymphknotenschwellungen oder kleine entzündliche Geschwüre an den Genitalien zeigen. Charakteristisch für Syphilis sei laut Schöfer, dass diese Geschwüre nicht schmerzen und nach einer Weile von selbst abheilen, weswegen viele Patienten nicht zum Arzt gingen. In diesem ersten Stadium der Erkrankung lässt sich die Erkrankung jedoch noch recht unkompliziert behandeln. "Es reicht eine Injektion mit Benzatin-Benzyl-Penicillin", erklärte Schöfer.
Zwei bis drei Monate nach der Ansteckung beschränkt sich die Erkrankung nicht mehr auf den Genitalbereich. Dann stellen sich unter anderem grippeähnliche Symptome, Haarausfall und Hautausschläge am ganzen Körper inklusive der Handflächen und Fußsohlen ein. "Im Gegensatz zu ähnlich aussehenden Ausschlägen wie bei Masern oder Arzneimittel-Allergien jucken diese nicht", informierte Schöfer. Zur Behandlung seien nun jedoch höhere Antibiotika-Dosen notwendig, die über mehrere Wochen verabreicht würden.
In Deutschland infizierten sich im Jahr 2011 etwa 3.700 Menschen neu mit Syphilis. Zu 84 Prozent betrifft das Männer, die Sex mit Männern haben, so Schöfer. Die Ansteckungszahlen sind mittlerweile höher als bei HIV mit etwa 3.400 Neuinfektionen.
RF