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12.09.2024
Zusammen mit Angaben zum Alter, Geschlecht, Body-Mass-Index (BMI) und Bluthochdruckstatus einer Person kann eine Künstliche Intelligenz anhand einer 25-sekündigen Stimmaufnahme feststellen, ob ein Typ-2-Diabetes besteht oder nicht. Dabei wurde eine Genauigkeit von 66 Prozent bei Frauen und von 71 Prozent bei Männern erreicht. Bei Frauen ab 60 Jahren und Personen mit Bluthochdruck schnitt das Modell sogar noch besser ab. Darüber hinaus gab es eine 93-prozentige Übereinstimmung mit einem anerkannten Risikoscore, der durch einen validierten Fragebogen ermittelt wird (ADA-Risikoscore).
Die Forschenden hatten Sprachaufnahmen von 607 Erwachsenen per KI auf Stimmmerkmale wie Tonhöhen-, Intensitäts- und Tonänderungen untersucht, um Unterschiede zwischen Personen mit und ohne Diabetes zu identifizieren. Mit zwei verschiedenen Techniken erfassten sie über 1.024 Schlüsselmerkmale.
Viele Betroffene wissen nichts von ihrer Erkrankung
„Die meisten aktuellen Methoden zur Erkennung von Typ-2-Diabetes sind zeitaufwändig, benötigen eine Blutentnahme, sind laborgestützt und teuer“, sagte Abir Elbeji vom Luxembourg Institute of Health. „Die Kombination von KI und Sprachtechnologie hat das Potenzial, diese Hindernisse zu beseitigen. Diese Studie ist der erste Schritt zur Nutzung der Stimmanalyse als Erstlinien-Screening-Strategie für Typ-2-Diabetes.“
Typ-2-Diabetes verursacht anfangs kaum Symptome
Etwa die Hälfte der Erwachsenen mit Diabetes (ca. 240 Millionen weltweit) sind sich ihrer Erkrankung nicht bewusst, da diese anfangs kaum oder nur allgemeine Symptome verursacht. Eine frühzeitige Behandlung kann jedoch dazu beitragen, schwerwiegende Folgeerkrankungen zu verhindern.