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28.12.2021
Gleichzeitig mit der Industrialisierung und der groß angelegten Verbrennung fossiler Brennstoffe begannen die Geburtenraten weltweit zu sinken: von 4,7 Geburten im Jahr 1950 auf 2,4 im Jahr 2017.
Rückstände von fossilen Brennstoffen werden in Blut, Urin, Sperma, Muttermilch und Fettgewebe von Menschen gefunden. Viele dieser Schadstoffe sind sogenannte endokrine Disruptoren, was bedeutet, dass sie das Hormonsystem durcheinanderbringen und die Fruchtbarkeit stören. „Wir wissen aus zahlreichen Tierversuchen, dass Kunststoffe, Chemikalien und dergleichen Probleme bei der Fortpflanzung von Tieren verursachen können“, erläuterte Prof. Niels von der Universität Kopenhagen in Dänemark. „Wir können das aus ethischen Gründen am Menschen nicht testen, aber wir wissen genug aus Tierversuchen, um uns Sorgen zu machen.“
Zusammen mit dem Zentrum für Umweltverschmutzungsforschung der Brunel Universität in London hat Skakkebæks Team erste Analysen durchgeführt, welche Chemikalien und wie viel davon zu einer Abnahme der Samenqualität beitragen. Prof. Kortenkamp aus London sagte: „Die meisten der besorgniserregenden Chemikalien stammen aus der Kunststoffproduktion oder der Verbrennung von Kunststoff in Müllverbrennungsanlagen.“ Der Beitrag von Chemikalien an Fortpflanzungsstörungen müsse in Zukunft dringend näher untersucht werden, fordert der Wissenschaftler.
Quelle: DOI: 10.1038/s41574-021-00598-8