02.09.2020
An den Enden der Chromosomen befinden sich sogenannte Telomere, die das Erbgut schützen – ähnlich wie die Plastikkappen an Schnürsenkeln. Mit jeder Zellteilung werden sie ein bisschen kürzer, weshalb die Telomerlänge ein Marker für das biologische Alter einer Zelle ist. Die neue Studie spanischer Forscher zeigt, dass die Telomere bei Personen, die häufig verarbeitete Lebensmittel aßen, durchschnittlich kürzer waren als bei Personen, die mehr frische Lebensmittel verzehrten.
Mit zunehmendem Verzehr von stark verarbeiteten Lebensmitteln stieg die Wahrscheinlichkeit einer Verkürzung der Telomere dramatisch an: Im Vergleich zu Personen, die weniger als zwei Portionen täglich davon aßen, stieg das Risiko bei 2 bis 2,5 Portionen um 29 Prozent, bei 2,5 bis 3 Portionen auf 40 Prozent und ab drei Portionen auf 82 Prozent. Außerdem fanden die Autoren Zusammenhänge mit einem erhöhten Risiko für Depressionen, Bluthochdruck, Übergewicht, Fettleibigkeit und der Sterblichkeit.
Die Personen mit einem hohen Konsum an stark verarbeiteten Lebensmitteln nahmen insgesamt mehr Fette, Salz, Cholesterin, süße Getränke, Fast Food und verarbeitetes Fleisch zu sich, während sie weniger Eiweiß, Ballaststoffe, Olivenöl, Obst, Gemüse und andere Mikronährstoffe konsumierten.
Fertiggerichte sind praktisch, aber ungesund
Weltweit nimmt der Verbrauch frischer Lebensmittel ab, während der Verzehr von stark verarbeiteten Lebensmitteln wie z.B. Fertiggerichten oder Süßigkeiten steigt. Bei ihnen handelt es sich um industrielle Produkte, die aus Ölen, Fetten, Zucker, Stärke und Proteinisolaten hergestellt werden und kaum ganze Lebensmittel enthalten. Dafür werden häufig Aromen, Farbstoffe, Emulgatoren und andere Zusatzstoffe zugesetzt. Die verzehrfertigen und haltbaren Produkte sind für Verbraucher bequem, weil sie damit wenig Arbeit haben, sie sind jedoch meist von schlechter Ernährungsqualität.
ZOU