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13.12.2022
Neueste Daten der Gesundheitsbehörde des Vereinigten Königreichs sprechen weiter dafür, dass Scharlach und Infektionen mit Streptokokken der Gruppe A zunehmen. Normalerweise gibt es die meisten Fälle zum Jahresanfang, aber schon in den letzten Wochen sind die Erkrankungszahlen stark angestiegen. Das letzte Mal, dass es zu einem vermehrten Auftreten von Scharlach gekommen ist, war in der Saison 2017/2018. Damals gab es insgesamt 2.538 Fälle. Aktuell gibt es bereits 6.601 Fälle.
Selten gelangen die Scharlach-Bakterien in den Blutkreislauf und verursachen insbesondere bei älteren, jüngeren und immungeschwächten Menschen eine lebensbedrohliche Erkrankung. Auch diese Fälle treten häufiger auf als zu dieser Jahreszeit üblich. So kam es in dieser Saison bereits zu 60 Todesfällen in England, darunter 13 Kinder unter 18 Jahren.
Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass sich die Scharlach-Bakterien verändert oder eine Antibiotikaresistenz entwickelt hätten. Antibiotika sind nach wie vor die beste Behandlung und wirken gut gegen die zirkulierenden Stämme. Der Anstieg in diesem Winter ist möglicherweise die Folge einer erhöhten Anfälligkeit bei Kindern aufgrund der geringen Fallzahlen während der Corona-Pandemie. Auch die derzeitige Verbreitung anderer Atemwegserkrankungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder ernsthaft erkranken. Derzeit werden Untersuchungen durchgeführt, ob es weitere Faktoren gibt, die zu den hohen Fallzahlen in dieser Saison beitragen.
Aktuell kursieren viele Viren, die Halsschmerzen, Erkältungen und Husten verursachen, sich aber zu Hause auskurieren lassen. Fachleute raten dazu, mit Kindern zum Arzt zu gehen, wenn es ihnen nach einer Scharlacherkrankung, einer Halsentzündung oder einer Atemwegsinfektion schlechter geht. Auch bei Fieber, das nicht sinkt, Dehydrierung, extremer Müdigkeit und Atemproblemen sollte man einen Arzt aufsuchen.