Gerinnsel in geschlossenen Blutgefäßen stellen einen Wundverschluss am falschen Ort dar. Das Blutgefäß ist schließlich nicht aufgerissen wie bei einer offenen Wunde, die es abzudichten gilt. In geschlossenen Blutgefäßen liegen eher kleinere Schäden, Strömungshindernisse oder eine veränderte Blutzusammensetzung vor. Trotzdem reagiert oder besser überreagiert das sensible Blutgerinnungssystem. Schnell kann es einen Wundschorfpfropf bilden, auch Thrombus genannt.
Hängt er nur locker an der Gefäßinnenwand, wo er entstanden ist, reißt er leicht ab und treibt im Blutstrom mit. Gelangt er aus tiefliegenden Bein- oder Beckenvenen – wo ein Großteil aller Thrombosen entsteht – in ein enges Lungengefäß, bleibt er stecken. Die Folge: Teile des Lungengewebes werden nicht mehr durchblutet, es kommt zur lebensbedrohlichen Lungenembolie.
Um sie zu verhindern, gilt es, tiefe Beinvenenthrombosen schnell zu erkennen und zu behandeln. Nach Angaben der Deutschen Gefäßliga e. V. gibt es folgende Warnzeichen:
- plötzlicher, ziehender Schmerz in der Wade, Kniekehle und Fußsohle, manchmal rheumatischen Schmerzen oder Muskelkater ähnlich,
- Spannung in der Wadenmuskulatur,
- plötzliche Schwellung im Knöchelbereich, dann eine zunehmende Schwellung des ganzen Beins,
- dumpfer, ziehender Schmerz im ganzen Bein,
- Blaufärbung des Beines, wenn man es locker herabhängen lässt,
- Schmerzen beim Auftreten mit dem Fuß,
- manchmal Allgemeinsymptome wie leichter Anstieg der Körpertemperatur bis etwa 38 Grad Celsius.
Sitzt die Thrombose in einer Beckenvene, kann es zu Bauchschmerzen kommen, der Bauch sowie die Leistenbeuge sind möglicherweise druckempfindlich. Bei solchen Warnzeichen sollte man schnellstens einen Arzt oder eine Klinik aufsuchen. Mittels Ultraschall und Bluttests kann man den Thrombose-Verdacht erhärten oder entkräften. Allerdings gibt es auch komplizierte Fälle, die einen größeren Diagnose-Aufwand erfordern.