13.02.2013
Böse Zungen behaupten, der Valentinstag wäre von US-amerikanischen Floristen erfunden worden, um ihren Umsatz im Februar anzukurbeln. Die Kulturwissenschaftlerin Dr. Gerda Elisabeth Moser von der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt, Österreich, kann dagegen keine Kommerzialisierung dieses Tages feststellen.
Moser zufolge gewinne das romantische Geschenk heutzutage allgemein an Bedeutung, denn Romantik an sich sei für viele ein Luxus. In einer Beziehung kümmere man sich über das Notwendige hinaus umeinander und spreche über die gegenseitigen Bedürfnisse und Wünsche. Je nach Art der Beziehung unterscheiden sich dabei die Geschenke zum Valentinstag. Während der Liebesurlaub in Venedig eine "sexbetonte Flirtromantik" unterstreiche, diene beispielsweise das Kristallherz eher dazu, eine "harmoniebetonte Paarromantik" zu stärken.
Moser sieht auch eine Weiterentwicklung und Annäherung. Für Männer werde die mit dem Romantischen verbundene Gesprächskultur bedeutsamer. "Frauen übernehmen immer häufiger die Rolle der romantischen Schenkerin am Valentinstag." Moser hält den Valentinstag aber nicht für kommerzialisiert. Das Tauschprinzip des Konsums und das Tauschprinzip der romantischen Liebe passten ihrer Meinung nach gut zusammen: "Beim einen tauschen sich zwei Seelen miteinander aus, beim anderen Zahlungsmittel und Waren, die immer mehr als Symbole für Identitäten und Stile eingesetzt werden. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich die beiden Tauschsysteme so leicht überlappen lassen“, so die Kulturwissenschaftlerin.
RF