08.09.2020
Wer auf Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte verzichtet, nimmt häufig zu wenig Jod zu sich. Das zeigen Ergebnisse eines Studienprojekts des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Bei einigen Veganern deuten die Ergebnisse sogar auf eine schwere Unterversorgung mit dem Spurenelement hin.
Personen, die vegan leben, müssen Vitamin B12 zu sich nehmen, da dies fast ausschließlich in tierischen Produkten vorkommt. Doch auch Jod scheint ein Problem zu sein, wie die neue BfR-Studie zeigt: Veganer hatten einen deutlich stärkeren Jodmangel als Personen, die auch Fleisch, Eier und Milchprodukte essen. Bei einem Drittel der vegan lebenden Personen lag der Jodspiegel im Blut sogar unter 20 Mikrogramm pro Liter (μg/L), was bereits als schwere Unterversorgung eingestuft wird. „Es hapert jedoch bei beiden Ernährungsformen an der Jodversorgung“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel.
Die meisten Veganer nehmen Vitamin B12
Dass bei einer pflanzlichen Ernährung zusätzlich Vitamin B12 eingenommen werden muss, scheint sich mittlerweile herumgesprochen zu haben: 92 Prozent der befragten Veganer nahmen B12-Präparate ein, daher gab es hier zwischen beiden Gruppen keinen wesentlichen Unterschied in der Versorgung.
In einigen Bereichen hatten die vegan lebenden Personen auch Vorteile: Sie nahmen beispielsweise mehr Ballaststoffe zu sich und hatten niedrigere Cholesterinwerte. Hinweise auf einen Eisenmangel gab es in beiden Gruppen gleichermaßen. Etwa jeder zehnte Teilnehmer hatte zu wenig Eisen im Blut.
An der Studie nahmen 36 vegan und 36 Mischkost essenden Personen teil. Die Forscher werteten Blut- und Urinproben sowie Lebensstil-Fragebögen und Ernährungsprotokolle aus. Insgesamt zeigte sich, dass nahezu alle vegan lebenden Studienteilnehmer und ein Drittel der Mischkost essenden Teilnehmer Nahrungsergänzungsmittel einnahmen, vor allem Multivitamin-Präparate, Vitamin B12 und Vitamin D.
NK