Gesund leben

Vegane Meeresfrüchte aus dem 3D-Drucker

ZOU  |  23.08.2023

Überfischung und fragwürdige Praktiken der Aquakultur schädigen die Umwelt und die Tierbestände der Meere. Ein Forschungsteam der Universität Singapur hat vegane „Meeresfrüchte“ aus Proteinen von Mikroalgen und Mungbohnen in 3D gedruckt, die von der Nahrungsqualität her mit Fisch vergleichbar sind.

Foto von Calamari auf einem Teller.
Für Fleisch gibt es bereits diverse pflanzenbasierte Alternativen. Den Geschmack, Nährstoffgehalt und die Konsistenz von Meeresfrüchten und Fisch nachzuahmen, ist dagegen schwieriger.
© rez-art/iStockphoto

Poornima Vijayan, Doktorandin an der der Universität Singapur, erklärt die Absicht hinter dem Projekt: „Es besteht die Gefahr, dass in Zukunft nur noch ein sehr begrenztes Angebot an Meeresfrüchten zur Verfügung steht. Wir benötigen alternative Proteinquellen –insbesondere hier in Singapur, wo über 90 Prozent des Fisches importiert werden.“

Nachgeahmte „Meeresfrüchte“ wie Krabbenfleischimitationen aus gehacktem und umgeformtem Seelachs oder anderem Fisch gibt es bereits. Aber einen ähnlichen Nährstoffgehalt, die Textur und den Geschmack mit veganen Alternativen zu erzielen, ist schwierig. „Es gibt pflanzliche Nachahmungen von Meeresfrüchten, aber sie enthalten nur wenig Protein. Wir wollten proteinbasierte Produkte herstellen, die ernährungsphysiologisch echten Meeresfrüchten gleichwertig oder sogar besser sind“, erklärte Studienleiter Dr. Dejian Huang.

Dafür ahmte das Team Schuppen und die Textur von echtem Fisch nach: Es druckte mit essbarer, proteinhaltiger Tinte mit einem lebensmittelechten 3D-Drucker schichtweise unterschiedliche Texturen – einige fettig und glatt, andere faserig und zäh. „Wir haben Lachsfilets wegen der Farbe mit Protein aus roten Linsen gedruckt, und wir haben Garnelen gedruckt“, sagte Huang. Als nachhaltige Proteinquellen dienten dabei Mikroalgen, die teilweise sogar schon einen „fischigen“ Geschmack haben, und Mungbohnen. Bevor die nachhaltigen „Meeresfrüchte“ auf den Tisch kommen, gilt es aber noch, sie für die verschiedenen Zubereitungsformen wie Braten, Kochen und Frittieren zu optimieren.

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