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03.01.2023
„Veganuary“ setzt sich aus „vegan“ und „January“, dem englischen Wort für Januar zusammen. Seit 2014 wirbt die englische Organisation Veganuary dafür, sich im Januar vegan zu ernähren. Doch was bringt ein Monat vegane Ernährung aus ärztlicher Sicht? Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) e.V. erklärt, welchen Einfluss eine pflanzliche Ernährung auf Erkrankungen wie eine Fettleber oder das Darmkrebsrisiko hat.
Eine vegane Ernährung bedeutet, keinerlei Produkte tierischen Ursprungs zu sich zu nehmen. Hierzu zählen neben Fleisch auch Milchprodukte, Eier oder Honig. „Viele Krankheiten sind lifestyle- und ernährungsbedingt. Ein Beispiel hierfür wäre Darmkrebs, sofern keine familiäre Häufung vorliegt“, erklärt Professor Dr. med. Heiner Wedemeyer, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Medizinische Hochschule Hannover und Mediensprecher der DGVS. Eine großangelegte britische Studie konnte zeigen, dass Vegetarier, Pescetarier, also Menschen die kein Fleisch, aber Fisch essen, und Veganer ein deutlich geringeres Risiko haben, an Darmkrebs zu erkranken als diejenigen, die regelmäßig größere Mengen tierischer Produkte verzehren.
Kurzfristigere Effekte beim Umstieg auf eine pflanzenbasierte Ernährung würden sich aber auch schon nach einem Monat zeigen. „Eine Ernährung, die einen hohen Gehalt an Ballaststoffen hat, macht lange satt. Das vermeidet Blutzuckerspitzen, Heißhungerattacken, stabilisiert den Zucker- und Fettstoffwechsel in der Leber und senkt den Cholesterinspiegel“, erläutert Dr. med. Birgit Terjung, Chefärztin der Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie, GFO Kliniken Bonn. Eine bereits bestehende Fettleber könne sich regenerieren. „Die Umstellung auf eine ballaststoffreichere Ernährung kann für den Darm zunächst eine Herausforderung darstellen, da er plötzlich deutlich geforderter ist – Verstopfung und Darmkrämpfe können eine Folge sein. Hier helfen eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr und Bewegung“, rät Wedemeyer. Nach einiger Zeit normalisiere sich die Verdauung jedoch und die positiven Effekte würden überwiegen.