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26.09.2023
Mehrere Studien haben in der Vergangenheit gezeigt, dass bestimmte Standardimpfungen auch mit einem geringeren Risiko für Alzheimer in Zusammenhang stehen. Beispielsweise erkrankten innerhalb von acht Jahren Personen über 65 Jahren, die den Tetanus/Diphterie/Keuchhusten-Impfstoff bekommen hatten, zu 7,2 Prozent an Alzheimer, Ungeimpfte dagegen zu 10,2 Prozent. Ähnlich sah es bei der Impfung gegen Gürtelrose (Herpes Zoster) aus: 8,1 Prozent der Geimpften und 10,7 der Ungeimpften bekamen Alzheimer, bei der Pneumokokken-Impfung waren es 7,9 im Vergleich zu 10,9 Prozent. Auch von der Grippeimpfung gibt es Daten, die auf ein geringeres Alzheimer-Risiko bei Geimpften hinweisen. Prof. Dr. Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, erklärte: „Das entspricht einer Risikoreduzierung von 25 bis 30 Prozent, was wirklich viel ist“.
Momentan leben in Deutschland knapp 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Es sind eine Reihe von Risikofaktoren bekannt, zu denen zum Beispiel Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen und ein hoher Alkoholkonsum, aber auch ein niedriger Bildungsgrad im frühen Lebensalter oder Luftverschmutzung zählen. Einige der Risikofaktoren lassen sich vermeiden, so dass das Alzheimer-Risiko um bis zu 38 Prozent verringert werden kann. Berlit hält es für ratsam, den möglichen Zusatzschutz über die ohnehin angeratenen Impfungen ‚mitzunehmen‘.
Quellen: DOI 10.3233/JAD-220361; 10.3233/JAD-221231; 10.3238/arztebl.m2023.0100